Wirtschaft

Millionenpleite einer Gashändlers - Sanierung geplant

„Die AIK Energy Austria GmbH wurde im Jahr 2019 gegründet und war seit ihrer Gründung international im Bereich des Energie- und Rohstoffhandels, primär im Bereich des Gashandels, tätig. Nachdem sich die Umsätze der Antragstellerin zunächst gut entwickelt hatten, brachen die Umsätze 2020 aufgrund der COVID-I9 Maßnahmen am gesamten Gasmarkt stark ein“, heißt es im Insolvenzantrag aus der Feder der renommierten Anwaltskanzlei Urbanek, Lind, Schmied, Reisch. „Die Lockdowns führten dazu, dass Fabriken heruntergefahren wurden und viele große Büros unbesetzt blieben, weil Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Dadurch ging der Energiebedarf generell stark zurück.“ Überdies soll der Zahlungsausfall eines Großkunden im Herbst 2020 sowie notwendige Restrukturierungsmaßnahmen in der Gesellschaftersphäre der Antragstellerin dazu, dass die Antragstellerin in Liquiditätsschwierigkeiten geriet.

Und weiter heißt es: „Seitens der Geschäftsführung und auch der Gesellschaftersphäre der Antragstellerin dazu umgehend in die Wege geleitete Verhandlungen mit Gläubigem über Stundungen und Gespräche mit Investoren über die mögliche Zurverfügungstellung finanzieller Mittel scheiterten schlussendlich Ende Jänner 2021, sodass die Antragstellerin zur gegenständlichen Insolvenzantragstellung gezwungen war.“

Die AIK Energy Austria GmbH hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angemeldet. Die Verbindlichkeiten werden mit 19,914 Millionen Euro beziffert, das Vermögen hat einen Buchwert in Höhe von 10,79 Millionen Euro, aber der Liquidationswert beträgt lediglich 995.000 Euro.

Laut Creditreform strebt die Antragstellerin den Abschluss eines Sanierungsplans an. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote (30 Prozent) ist aus der Gesellschaftersphäre bzw. allenfalls durch Einstieg eines Investors geplant.So bestehen gegen die AIK Energy Romania SRL Forderungen in Höhe von 7,84 Millionen Euro, diese sollen einbringlich gemacht werden.

"Der Finanzplan für die ersten 90 Tage nach Eröffnung des Sanierungsverfahrens wird vorgelegt", heißt es weiter. "Daraus ist ersichtlich, dass der Fortbetrieb des Unternehmens aus der Gesellschaftersphäre finanziert werden soll." 100-Prozent-Gesellschafterin ist die AIK Energy Ltd. mit Sitz in London.