MAN-Eigentümer Traton will in China expandieren
Mit dem Aufbau einer Produktion von Scania-Lastwagen in China verstärkt der deutsche Volkswagen-Konzern sein Geschäft im weltgrößten Nutzfahrzeugmarkt. Anfang 2022 soll die Serienfertigung in einer Fabrik in Rugao in der Provinz Jiangsu bei Schanghai beginnen, wie die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton am Dienstag mitteilte. Dort würden auch Forschung und Entwicklung angesiedelt.
Mit dem Schritt treibt Traton seine weltweite Expansion voran, nachdem der Mutterkonzern von Scania und MAN vor gut einem Monat bereits die Übernahme des US-Lkw-Herstellers Navistar auf den Weg gebracht hatte.
Traton-Chef Matthias Gründler verwies auf das Ziel der bisher vor allem in Europa und Südamerika präsenten Gruppe, auf allen wichtigen Märkten vertreten zu sein. "Scanias Bau einer eigenen Fabrik in China bringt die gesamte Gruppe diesem Ziel einen großen Schritt näher", sagte Gründler.
Im Rennen mit chinesischen Konkurrenten wie FAW Jiefag und Dongfeng soll Tratons Premiummarke Scania mit technologischen Vorteilen punkten. "Die technologischen Anforderungen an Nutzfahrzeuge nehmen weltweit zu und nähern sich auf den internationalen Märkten zunehmend an", erklärte Gründler. Das sei eine Chance für die Traton-Marken. MAN kooperiert bereits mit dem örtlichen Partner Sinotruk.
Die Lizenz zum Start einer eigenen Produktion im traditionell streng regulierten chinesischen Markt erwarb Scania mit der Übernahme eines örtlichen Herstellers.