Lebensmittelhandel stöhnt unter hohen Kosten
Der heimische Lebensmittelhandel stöhnt unter den starken Preissteigerungen bei Energie, Transport, Verpackungen und Agrarrohstoffen - Kostensteigerungen, die durch den Krieg in der Ukraine noch weiter angezeigt würden, beklagte das Bundesgremium Lebensmittelhandel in der WKÖ am Freitag. Diese Kostenanstiege würden auf die Preise entlang der gesamten Lebensmittelkette durchschlagen. Die Preissituation bleibe wohl in der gesamten ersten Jahreshälfte weiter angespannt.
Aufgrund der Preisexplosion bei Energie und Vorleistungen sei eine staatliche Entlastung für Konsumenten und Unternehmen nötig, so der Bundesgremialobmann in der Wirtschaftskammer Österreich, Christian Prauchner, etwa im Steuerbereich. Einseitige Schuldzuweisungen an einzelne Stufen in der Lebensmittelkette seitens der Politik seien dagegen wenig hilfreich. Es brauche ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen aller Partner der Lieferkette. Ein Weiterreichen eines Teils der Mehrkosten an die Konsumentinnen und Konsumenten sei unvermeidbar, punktuell werde es auch im Lebensmittelhandel zu Preisanstiegen kommen.
Um drohenden Engpässen etwa bei Lkw-Diesel besser vorbeugen zu können, brauche es ein transparentes, bundesweites Energie-Monitoring - auch die Bundesregierung sei jetzt gefordert, so der Handelsverband in einer Aussendung. Es reiche nicht, nur die energieintensiven Industriebetriebe zu entlasten. Der Handel habe ebenfalls hohe Energiekosten und müsse daher wie Produktionsbetriebe zumindest einen Teil der bezahlten Energieabgaben vom Finanzamt zurückbekommen.