Wirtschaft

Krieg der Sterne? EU plant Weltraum-Überwachungssystem

Europa will die Überwachung des Weltraums nicht länger den USA überlassen, sondern selbst in die Hand nehmen. Das bestehende und vor allem künftige  Gefahrenpotenzial ist enorm. Es reicht von herumfliegendem Weltraumschrott, über eine Unzahl an Satelitten, die kollidieren könnten, bis hin zu feindlichen Raketen.

Um solch potenzielle Risiken abzufangen, soll nun im Auftrag der Europäischen Kommission ein umfassendes Überwachungssystem installiert werden. Das berichtet die deutsche "Bild".

Entwickelt und geliefert werden dazu zwei Systeme von der Arianegroup, bekannt durch ihre Raketensysteme (die neue Ariane-6-Rakete ist das Aushängeschild). Die geplanten Weltraum-Überwachungssysteme heißen "Sauron" und "Odins Eye".

Herr der Ringe und nordischer Göttervater

Sauron steht für „Sensors of Advanced Usage and Reconnaissance of Outerspace situation“. Auf Deutsch: Sensoren für fortgeschrittene Nutzung und Aufklärung der Weltraumsituation. Diese Sensoren arbeiten mit künstlicher Intelligenz (KI), aufwendigen Algorithmen und Laserstrahlen, die auch kleinste Teile erkennen können.

Sauron ist freilich auch der Name des dunklen Herrschers in der Herr der Ringe-Trilogie.

"Odins Eye" (nach dem nordischen Göttervater) lautet wiederum der Name für die Entwicklung eines Systems zur Früherkennung ballistischer und Hyperschall-Flugkörper.

Warum jetzt ?

Firmenchef Pierre Godart sagte der Bild-Zeitung: „Zum einen sollten wir Europäer nicht mehr länger von der amerikanischen Weltraum-Überwachung abhängig sein. Zum anderen muss Europa seine eigenen Satelliten schützen. Der Weltraum ist eine kritische Infrastruktur. Drittens wird der Himmel über uns immer voller, da auch immer mehr private Firmen ihre Satelliten ins All schießen. Deshalb wird die Überwachung des Erdorbits wichtiger, um zum Beispiel Zusammenstöße zu vermeiden. Es ist eine Art Verkehrsüberwachung zum Schutz unserer Satelliten. Wir sind in vielen Fällen abhängig von unseren Satelliten, bei der Navigation, beim Wetter und der Kommunikation.“