Wirtschaft/Karriere

Einblicke: LeserInnen und RedakteurInnen zeigen ihr Homeoffice

Die Familie Groß

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Das Homeoffice von Markus, Melanie und Madeleine Groß: „Dank netten Freunden mit Nähtalent war die Maskenpflicht für uns kein Problem, aber trotzdem ein bisschen gewöhnungsbedürftig“, sagt Manuela Groß.

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Den Kindern hätte die Auszeit zu Hause sehr gutgetan, weil „sie endlich all ihre kreativen Ideen ausprobieren konnten“, erzählt Manuela Groß. Dabei sei zum Beispiel ein Pferd aus Schreibtischsessel und Puppenwagen entstanden.

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Vater Markus Groß hat sich für den Arbeitsplatz in der Küche entschieden und ist damit auch zum Chefkoch aufgestiegen. „Unser Teamwork bestand darin, dass ich die Rezepte ausgesucht habe und einkaufen ging und er gekocht hat“, erzählt Melanie Groß.

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Auch die Kinder hätten in Bezug auf Selbstorganisation und Computer-Kenntnisse sehr viel gelernt. Am Anfang sei es schwierig gewesen, herauszufinden, auf welchen Plattformen kommuniziert wird. Auch technisch war viel zu lösen, aber schließlich hätte sich alles eingespielt.

Die Familie Radatz

Thomas Radatz ist Lehrer für Gestaltung, Konstruktion und Informatik (CAD, CNC) an der HTL Mödling. In seinem Haushalt leben insgesamt sechs Personen. Zur selben Zeit mussten oft bis zu fünf Personen an Videokonferenzen teilnehmen bzw. auch selbst solche veranstalten.

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„Ich habe versucht, Rückzugsräume zu finden bzw. solche zu schaffen, damit sich diese Konferenzen parallel und möglichst ungestört durchführen lassen“, erzählt Thomas Radatz.  Räume, die tagsüber nicht so frequentiert sind, wurden mit  Mobiliar versehen und  zu Arbeitsplätzen umgebaut.

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Für das Bett wurde ein kleiner Arbeitstisch mit Beinen aus PET-Flaschen gebaut,  eine  Videokonferenzzelle wurde im Kasten errichtet, eine Greenbox für virtuelle Hintergründe mit einer Kleiderstange und einem Vorhang improvisiert.

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„Als Lehrer  muss man sich  mindestens so viel Gedanken um eine spannende  Inszenierung einer Videokonferenz machen, wie um den zu vermittelnden Inhalt, damit man seine Zuhörer nicht verliert“, sagt Thomas Radatz.  

KURIER-Journalistin Julia Beirer

„Überraschenderweise ist mir die Decke in meiner 65 Quadratmeter großen Altbauwohnung in Wien-Margareten nicht auf den Kopf gefallen. Zehn Wochen lang habe ich jeden Tag darin verbracht. Unterbrochen von zweistündigen Spaziergängen habe ich dort geschlafen, gegessen, gearbeitet, (viel) telefoniert und einige Netflix-Serien gebingewatcht (mein Highlight:„The Last Dance“).

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Seit zwei Wochen habe ich meine Homeoffice-Station nach Tirol verlagert und bin zurück zu meiner Familie gezogen. Frühstück mit Mama, Mittagessen bei Oma und eine kleine Bergtour am Abend. Es ist fast wie Urlaub – müsste ich nicht arbeiten.“

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„Es ist erstaunlich, wie schnell ich mich an neue Situationen anpassen kann. Was vor vier Monaten noch unvorstellbar war, ist heute Alltag. Ich arbeite ausschließlich zu Hause, habe keinen Arbeitsweg und kann eine Stunde länger schlafen. Kolleginnen treffe ich in Videokonferenzen. Die Arbeit findet viel konzentrierter statt, dafür bleibt mehr Zeit für Beziehung und Familie.“

KURIER-Journalistin Ornella Wächter

Seit Mitte März ist fast der gesamte KURIER im Homeoffice, hunderte Schreibtische im Haus sind leer. Ornella Wächter: „Und obwohl sich unser Ressort seitdem nicht  physisch getroffen hat, bekam man  in den vergangenen Wochen sehr viele Einblicke – Job und Privatleben überlagern sich in fast jeder  Besprechung.

Über Videokonferenzen blickt man in das Leben der anderen – in meinem Fall sieht man meist nur mit Pflanzen verdeckte Fenster, was Aufschluss über mein neuestes Hobby gibt. Andere wiederum zeigen Bücherregale, Balkone und Schlafzimmer her.“

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„Die ersten Wochen waren noch in Ordnung, dann folgte ein Motivationstief –  keiner wusste, wie lang die Zeit im Homeoffice dauern würde. Das Tippen zu den Kochgeräuschen meiner WG-Mitbewohner im Hintergrund war mühsam. 

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Mittlerweile hat sich aber eine Routine eingeschleift – Arbeitsphasen wechseln sich mit gut platzierten Pausen ab. Sobald die Schreibe schleppend wird, geht’s raus auf den Balkon ins grüne Eck.

Wenn nichts mehr klappt, Laufschuhe an! Am Wochenende wird Bergluft geschnappt, um Energie zu tanken für die nächste Woche.“