Chipmangel: Wie die EU mit anderen Playern mithalten will
Von Ornella Wächter
Angesichts des weltweiten Mikrochip-Mangels macht die Europäische Union nun rund 43 Milliarden Euro locker, um den Ausbau der Halbleiter-Industrie zu stärken. Bislang fällt Europa, was die Mikrochip-Produktion angeht, auf den Weltmärkten kaum ins Gewicht. Im Gegenteil: Halbleiter werden zu einem großen Teil in Taiwan, China und Südkorea hergestellt, die EU von Importen abhängig. Mit dem „European Chips Act“ sollen nun öffentliche und private Investitionen freigemacht werden, um den EU-Marktanteil an der weltweiten Chip-Produktion bis 2030 auf ein Fünftel verdoppeln. In einem Weltmarkt, der sich an sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln wird, wäre das einer Vervierfachung der Produktion.
Europa ist mit seinen Ausbau-Plänen nicht allein
China gilt weltweit als größter Halbleiter-Konsument und will über Investitionen, Akquisitionen und die Rekrutierung von Talenten die eigene Fertigungsindustrie stärken. Allein 2020 wurden Halbleiter-Konzerne mit Direktzahlungen in Höhe von mindestens 35 Milliarden US-Dollar unterstützt, wie Recherchen des Fachmediums Technode zeigten. Die USA will den Zukunftsmarkt ebenfalls nicht kampflos überlassen. Ein Gesetzesentwurf von Anfang Februar sieht 52 Milliarden Dollar für die Forschung und Produktion vor .