Wirtschaft

Jenoptik erwartet 2021 höheren Gewinn und will in Krise zukaufen

Der Technologiekonzern Jenoptik erwartet 2021 wieder mehr Gewinn und hält in der Coronakrise Ausschau nach Übernahmezielen. "Wir sind gut aufgestellt, um im nächsten Jahr sowohl im Kerngeschäft als auch mit Zukäufen wachsen zu können", sagte Jenoptik-Chef Stefan Traeger in einem am Mittwoch veröffentlichten Reuters-Interview. Der Auftragseingang zum Jahresende biete Anlass zum Optimismus. "Wir gehen davon aus, dass jetzt der Trend wieder nach oben geht", sagte er.

"Ich glaube fest daran, dass wir nächstes Jahr sowohl im Umsatz als auch in der Profitabilität nochmal zulegen." So peile Jenoptik einen Umsatz von über 800 Millionen Euro an. 16 Prozent davon würden als Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) im Konzern bleiben. Dieses Jahr werde man die angekündigte Ebitda-Marge von 15 bis 15,5 Prozent bei einem Umsatz zwischen 755 und 775 Mio. Euro erreichen.

Jenoptik hatte als Zulieferer für die Luftfahrt- und Autoindustrie in diesem Jahr erheblich gelitten und musste seine Prognosen für Umsatz und Ergebnis nach unten korrigieren. Andererseits profitiert das Unternehmen als Lieferant von Optik und Lichttechnik für die Halbleiterbranche vom Trend zur Digitalisierung.

"Wenn die Coronapandemie etwas gezeigt hat, dann, dass wir unsere Strategie der Konzentration auf die Lichttechnik noch konsequenter fortsetzen sollten", sagte Traeger. "Wir sollten gerade jetzt in der Krise die Lage ausnutzen, um uns etwa im Bereich Optik weiter zu verstärken." Man habe eine starke Bilanz und genügend Wege zur Finanzierung: "Wenn möglich werden wir auch 2021 weiter zukaufen" kündigte er an. "Der Schwerpunkt wird bei der Expansion eher Asien als Nordamerika sein."

Auf der anderen Seite schaue man sich weiter Anfragen für die Tochter Vincorion an. In dieser ist das Rüstungsgeschäft sowie das mit der kriselnden Luftfahrtbranche gebündelt. Der forcierte Versuch eines Verkaufs war mangels attraktiver Angebote Anfang des Jahres, also noch vor der Coronakrise, abgebrochen worden. "Derzeit läuft aber kein aktiver Prozess zum Verkauf der Sparte", betonte Traeger.