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Schöner wohnen: Fünf Einrichtungstipps gegen den Lagerkoller

20 Schritte liegen zwischen dem neuen Arbeitsplatz im Wohnzimmer und der Kaffeemaschine in der Küche. Das Bett im Schlafzimmer nebenan ist überhaupt nur sieben Schritte entfernt. Ist man gezwungen, viel Zeit zu Hause zu verbringen, füllt sich der Kopf mit unnützem Wissen über die eigene Wohnung.

Ohne Bewegung, Arbeitskollegen und Freunde-Treff wird der Alltag schnell eintönig. Umso mehr Zeit bleibt, um sich über die eigene Einrichtung zu ärgern. Den Couchtisch beispielsweise, der so ungünstig steht, dass immer ein Bogen geschlagen werden muss, um daran vorbei zu kommen. Oder die Stehleuchte, die dauernd den Blickwinkel stört.

Um dem entgegenzuwirken, haben Architektin Andreea Cebuc von C’est Design sowie Stefanie Kühnberg und Susanne Liebscher von Lieb und Kühn Design fünf Tipps, gegen den Wohnblues.

1. Mehr freie Flächen

„Äußere Umstände zwingen uns, daheim zu bleiben. Das bedeutet, wir brauchen mehr Platz“, erklärt Susanne Liebscher. Sie rät, sperrige Möbel wie Fauteuils in noch leere Ecken zu stellen und so einen gemütlichen Bereich zu schaffen.

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„Wer Möbelrollen daheim hat, kann sie unter Beistelltischen montieren, um diese flexibel verschieben zu können“, so die Interieur-Expertin. Dadurch entsteht schnell Platz für die Yoga-Stunde oder den Malkurs am Boden.

Außerdem wichtig: Deko ausmisten. Liebscher: „Permanentes Zuhausesein, bringt mehr Putzaufwand mit sich. Freie Oberflächen machen das um einiges leichter.“

2. Neue Blickwinkel im Wohnraum

„Pinnwände können wandern“, sagt Andreea Cebuc. Während sie bisher im Vorraum Erledigungen für die Welt draußen zusammengefasst haben, helfen sie nun bei der Organisation im Homeoffice.

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Auch Zimmerpflanzen gestalten neue Atmosphäre und können bisher leere Ecken füllen. Cebuc: „Ich habe leider keinen grünen Daumen, beim Umstellen von Pflanzen sollte aber auf deren Bedürfnisse geachtet werden.“

3. Neues ausprobieren

Möbel umstellen lautet die Devise. Architektin Andreea Cebuc: „Meine Kreativität wird angetrieben, wenn ich Möbel umstelle.“ Daher ihr Tipp: Alle mobilen Möbel austauschen. Den Beistelltisch aus dem Vorraum ins Schlafzimmer. Dort stattdessen einen Stuhl platzieren und diesen mit Büchern oder Vasen dekorieren.

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Auch das Sofa darf sich bewegen. Entweder an eine andere Wand oder mitten in den Raum stellen. Dort rät die Architektin allerdings den oft langweiligen Couchrücken zu kaschieren. Cebuc: „Entweder einen Beistelltisch oder ein Regal dorthin stellen und mit Pflanzen oder Büchern dekorieren.“

4. Deko zweckentfremden

Andreea Cebuc verwendet ihre eleganten Zahnputzbecher aus weißem Marmor derzeit lieber als Stifthalter. Auch breite Vasen schaffen momentan Ordnung im flexiblen Homeoffice.

Zudem empfehlen die Interieur Expertinnen von Lieb und Kühn, Bücher zu einem Podest für Pflanzen oder – je nach Größe – zu einem Hocker oder Beistelltisch zu stapeln.

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Neues Flair verleihen individuell gestaltete Wände. Liebscher: „Fleckerl- oder Perserteppiche hängen immer öfter an der Wand – genauso wie Fahrräder.

Das sieht stylisch und vor allem anders aus.“ Und weil momentan sowieso alles anders ist, bleiben auch die Bilder am Boden. Andreea Cebuc: „Große eingerahmte Bilder wirken oft besonders schön, wenn sie am Boden an der Wand lehnen.“

5. Arbeiten, Essen und Schlafen trennen

Andreea Cebuc rät, den vorübergehenden Arbeitsplatz keinesfalls im Schlafzimmer aufzubauen. Denn: Das kann den Schlaf kosten. Stattdessen: Das Wohnzimmer in Bereiche zum Spielen, Lernen, Arbeiten und Entspannen aufteilen. Das gelingt mit Trennmodulen wie Paravents oder Vorhängen.

Die Architektin: „Visuelle Trennung hilft bei der emotionalen Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit.“ Auch Regale bringen eine optische Trennung. Cebuc rät: „Die hintere Regalseite kann als Moodboard oder Pinnwand und die offene Seite für Ordner und Arbeitsmittel verwendet werden.“

Die Interieur-Expertinnen von Lieb und Kühn Interior empfehlen, neben neu definierten Wohninseln, auch konsequente Routinen in diesen Bereichen einzuhalten. Susanne Liebscher: „Am Schreibtisch sollte am besten nur gearbeitet und danach alles weggeräumt werden, das daran erinnert.“

Dasselbe gelte auch für Kinder. Stefanie Kühnberg: „Sie brauchen eine Ecke zum Spielen und eine zum Hausübungen machen.“ Auch hier empfehlen die beiden aus dem Kinderschlafzimmer keinen Lernort zu machen.

Interieur-Expertin Stefanie Kühnberg: „Wichtig ist vor allem der eigene Rückzugsort. Momentan braucht jeder seine individuelle Ecke.“

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