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Neues Grün: Gerollt oder gesät?

Im April ist der richtige Zeitpunkt, um einen neuen Rasen anzulegen. Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Ziel umzusetzen.

Rasensamen: PRO Aus ökologischer Sicht ist die Saat auf jeden Fall zu bevorzugen. Denn die Umwelt wird durch die Produktion und den Transport von Rollrasen deutlich stärker belastet. Außerdem kann man sich bei der Aussaat den Dünger selbst aussuchen, während der Fertigrasen schon gedüngt geliefert wird. „Ich rate zu einem organischem Dünger“, sagt Gregor Dietrich, Experte bei Natur im Garten. Denn der Kunstdünger erreicht nur die Teile des Rasens an der Oberfläche, ein organischer Dünger stärkt jedoch die Wurzeln. Der Boden ist schnell für die Aussaat vorbereitet. Er wird gelockert und die Samen werden mit einem Rechen in die Erde eingebracht. Zum Schluss wird die Fläche mit Trittbrettern geglättet. Samen sind sehr kostengünstig im Vergleich zum aufwendig angebauten und zu verlegenden Fertigrasen. Premium-Samen gibt es um rund 60 Euro für 200 Quadratmeter Fläche.

Rasensamen: CONTRA

Frühestens im April ist der Boden warm genug, um mit der Aussaat zu beginnen. „Anfang September ist der letztmögliche Zeitpunkt, denn es sollte möglich sein, vor dem Winter noch einmal zu mähen“, sagt Dietrich. Die Samen brauchen relativ lange, bis sie keimen und dann dauert es noch einige Zeit, bis eine durchgehende Fläche entsteht. Gartenbesitzer müssen viel Geduld aufbringen, bis sich die grünen Halme zeigen. Dietrich: „Nach frühestens drei Wochen kann zum ersten Mal gemäht werden und erst danach ist der Rasen betretbar.“

Rollrasen: PRO https://images.spunq.telekurier.at/46-69307529.jpg/126.113.098 Marco2811 - Fotolia/Marco2811/Fotolia … Wird Fertigrasen verlegt, sieht der Garten sofort grün aus. Der Grasteppich ist viel schneller begehbar ist, als eine Fläche, auf der Samen erst langsam Wurzeln bilden. Die vorgefertigten Bahnen können jederzeit verlegt werden. Damit diese auch anwachsen, muss der Boden aber locker genug sein. Ist er zu stark verdichtet, was vor allem bei lehmigen Böden häufig der Fall ist, kann er kein Wasser und keine Nährstoffe aufnehmen.Rollrasen: CONTRA

„Bei der Produktion wird allerdings jede Menge Herbizid verwendet, daher sollte man den Rasen zu Beginn nicht barfuß betreten“, rät Gregor Dietrich von der Initiative Natur im Garten. „Die meisten Menschen glauben, dass ein Rollrasen Unkraut fernhält, aber das stimmt nicht“, betont Dietrich. Moos, Klee und und Löwenzahn haben eine Chance, wenn das Gras zu tief geschnitten und falsch gegossen wird. Das ist dann der Fall, wenn der Rasen jeden Tag ein bisschen Wasser bekommt. „Besser ist es, ein bis maximal zwei Mal pro Woche ordentlich zu bewässern, damit das Wasser tiefere Schichten erreicht“, rät Dietrich. Dadurch lernen die Wurzeln, dass sie tiefer ins Erdreich vordringen müssen, das Gras übersteht auch Trockenperioden und die Rasenziegel verbinden sich mit dem Boden. Die Preise für hochwertigen Rollrasen liegen je nach Sorte und Gartengröße zwischen fünf und sieben Euro pro Quadratmeter, hinzu kommen Kosten für den Transport, die Vorbereitung des Untergrunds und für das Verlegen.

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