Wirtschaft/Immo

Grün statt Grau

In vielen Wiener Straßen stehen zwar Bäume, es fehlt aber häufig an Blumen und Sträuchern. Um mehr Grün in dicht verbauten Grätzel zu bringen, können Anrainer in Wien Baumscheiben bepflanzen. Das sind jene Flächen, die rund um Bäume am Straßenrand angelegt wurden.
400 Baumscheiben gibt es allein im Stuwerviertel im zweiten Wiener Gemeindebezirk. „80 davon werden bereits bepflanzt und von Bewohnern betreut“, sagt Corona Davit-Gsteu von der Gebietsbetreuung im 2. und 20. Bezirk. Auch in anderen Bezirken, vor allem in Ottakring, Alsergrund und in der Josefstadt nimmt das Interesse an Baumpatenschaften zu.

Drei bis vier Quadratmeter

Alle Inhalte anzeigen
Der Weg zum Ziel führt über die jeweilige Gebietsbetreuung. Die genaue Adresse oder die Baumnummer sollte man kennen. Für den Baumpaten entstehen keinerlei Kosten, allerdings wird eine Vereinbarung aufgesetzt. „Wir stellen dann ein Schild auf: Hier gartelt ein Bewohner“, sagt Davit-Gsteu. „Sobald die Anrainer sehen, dass hier jemand etwas für die Gemeinschaft tut, entspinnt sich ein Dialog: Viele bleiben stehen, geben Ratschläge oder schenken Pflänzchen her.“ Einige beteiligen sich auch an der Betreuung, denn die Pflanzen müssen regelmäßig, auch in der Urlaubszeit, gegossen werden.
Drei bis vier Quadratmeter sind die meisten Baumscheiben groß. Die Art der Bepflanzung kann individuell gewählt werden. Lediglich giftige Sorten und Kletterpflanzen sind nicht erlaubt. „Am besten eignen sich anspruchslose Pflanzen, die auch im Schatten gedeihen“, sagt Davit-Gsteu. Das sind zum Beispiel Farne und Funkien, für sonnige Standorte eignen sich Lavendel und Ziergräser. Gratis-Erde bekommt man bei den Wiener Stadtgärten, auch bei jedem Recyclinghof kann kostenlos Kompost abgeholt werden.www.gbstern.at