Wirtschaft

Coronavirus: Erst Quarantäne, dann Strand

Der dringende Appell an österreichische Touristen im Ausland nach Hause zurückzukommen ist immer noch aufrecht.

Aktuell gelten laut Außenministerium Reisewarnungen (Reisewarnstufe 6) für 26 Staaten (Belgien, Brasilien, Frankreich, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Republik Korea, Niederlande, Nigeria, Pakistan, Peru, Philippinen, Portugal, Russland, San Marino, Schweden, Schweiz, Senegal, Spanien, Südafrika, Türkei, Ukraine, USA, Vatikanstadt, Vereinigtes Königreich). Reisewarnstufe 6 bedeutet: Vor Reisen in dieses Land wird gewarnt, Touristen werden ersucht, das Land zu verlassen.

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Dennoch denken viele Österreicher gerade jetzt an die Sommermonate und damit auch an Urlaub im Ausland.

Geht es nach den Lieblingsdestinationen laut Statistik AustriaItalien (21,1%), Deutschland (15,2%), Kroatien (12,7%) und Spanien (5,7%) – und dem heutigen Stand der Einreisebestimmungen, so ist de facto nichts möglich. Die Gründe sind vielfältig. Der kommerzielle Luft- und Bahnverkehr ist auf ein Minimum reduziert; die AUA-Flieger stehen beispielsweise bis mindestens Mitte Mai. An den Grenzen zu den Nachbarländern wird streng kontrolliert. An einen Grenzübertritt beziehungsweise eine Einreise ist oftmals nur unter zwei Prämissen zu denken: eine aktuelle Gesundheitsbescheinung (d.h. negativer Covid-Test) und eine 14-tägige Heimquarantäne.

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Quarantäne-Verstoß: Bis zu 5.000 Euro Strafe

Wer heute nach Italien will, der muss mit einer Beschränkung der Bewegungsfreiheit und einer Ausgangssperre rechnen. Bei der Einreise muss zudem eine Erklärung über den Reisegrund abgegeben werden und die Adresse der Wohnung, wo die 14-tägige verpflichtende Quarantäne verbracht werden muss. Selbiges gilt für einen theoretischen Urlaub in Kroatien. Dort wird ein Verstoß gegen die Quarantäne mit einer Strafe von 5.000 Euro geahndet.

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Für das beliebte Urlaubsziel Spanien gilt derzeit ein Einreiseverbot. Als Tourist gar nicht einreisen darf man derzeit nach Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowenien, Ungarn und Zypern.

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Wie konkret ein Hochfahren der Reisebestimmungen für welche Länder aussehen kann, ist noch ungewiss. Maßgeblich entscheidend sein werden die Infektionszahlen im In- wie Ausland. Bei dem Vorstoß von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, die Grenzen zu Deutschland etwaig aufzumachen, handle es sich um „erste Überlegungen für die Sommermonate Juli, August, September“, heißt es auf KURIER-Nachfrage aus dem Außenministerium. „Diese Entscheidung trifft nicht Österreich allein, sondern in enger Abstimmung mit und nach Analyse der Entwicklungen in den Nachbarländern.“ Noch könnten weder konkrete Länder noch Parameter genannt werden.