Daimler zieht wegen Diesel-Rückrufen vor Gericht
Nach seinen erfolglosen Widersprüchen gegen die Diesel-Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zieht der deutsche Autobauer Daimler vor Gericht. Es lägen drei Klagen der Mercedes-Benz AG vor, bestätigte das Verwaltungsgericht Schleswig auf Anfrage. Zwei seien Ende Februar eingegangen, die dritte am vergangenen Dienstag. "Wie bereits seit 2018 angekündigt, legen wir Rechtsmittel ein, um strittige Fragen vor Gericht klären zu lassen", erklärte ein Daimler-Sprecher.
Nach Auffassung der Behörden hat Daimler in hunderttausenden Diesel-Fahrzeugen von Mercedes-Benz eine unzulässige Abgastechnik verwendet. Von den deswegen verhängten Rückrufen sind nach Angaben des Konzerns EU-weit etwa 1,4 Millionen produzierte Fahrzeuge betroffen, davon etwa 600.000 in Deutschland.
Nächster Schritt: Klagen
Daimler hält die Funktionen für zulässig und ruft zwar die Fahrzeuge zurück, hatte aber Widersprüche gegen die Bescheide eingelegt - ohne Erfolg. Das KBA wies die Widersprüche zurück. Nur einer ist nicht abschließend bearbeitet, weil Daimlers Begründung noch fehlte.
Der nächste Schritt sind nun die Klagen. Daimler hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, an einer grundsätzlichen Klärung der strittigen Fragen interessiert zu sein. "Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Austausch mit den Behörden und kooperieren vollumfänglich", betonte der Sprecher.
Mündliche Verhandlung erst 2022
Die notwendigen Akten sowie ausführliche Klagebegründungen liegen dem Verwaltungsgericht nach eigenen Angaben bisher nicht vor. Angesichts der Komplexität der Verfahren und einer auch sonst hohen Belastung der zuständigen 3. Kammer dürfte vor Mitte 2022 nicht mit einer mündlichen Verhandlung zu rechnen sein, hieß es.