18.000 Unternehmen für neue Kurzarbeit beraten
Das neue Corona-Kurzarbeitsmodell kann seit gestern Nachmittag beantragt werden, die Formulare dafür sind beim Arbeitsmarktservice (AMS) online gestellt (Link zu den Dokumenten).
Damit sollen die Unternehmen ihre Arbeitnehmer behalten und nicht kündigen, auch wenn durch die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus der Umsatz stark reduziert ist oder ganz entfällt.
Laut AMS gibt es bisher eine "hohe Nachfrage" von Unternehmensseite. 18.000 Unternehmen seien dazu beraten worden, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) bei einer Pressekonferenz zum Kurzarbeitsthema.
Für jede Größe und Branche
Die Regierung hat dafür vergangenes Wochenende 400 Mio. Euro angekündigt. Das neue Modell ist allen Unternehmen zugänglich, unabhängig von der Größe oder Branche. Ziel ist eine vereinfachte Abwicklung sowie die Möglichkeit, die Arbeitszeit über längere Perioden innerhalb eines Durchrechnungszeitraums auf bis zu Null zu senken.
Für die Arbeitnehmer bringt die Kurzarbeit auch bei einer Absenkung auf 10 Prozent zwischen 80 und 90 Prozent ihres früheren Gehalts - das ist deutlich mehr als in der Arbeitslosigkeit, wo zwischen 55 und 60 Prozent des früheren Gehalts ausbezahlt werden. Die Arbeitgeber erhalten fast das gesamte Gehalt vom Staat über das AMS ersetzt.
AK: "Günstige Alternative"
Arbeiterkammer-Direktor Christoph Klein appelliert an alle Unternehmen, die Kurzarbeit wenn nötig zu beantragen: "Hier haben die Arbeitgeber die Möglichkeit, nahezu zum Nulltarif Kurzarbeit zu nutzen und damit die Krise zu überbrücken", sagte er zur APA.
"Das ist eine sehr günstige Alternative im Vergleich zur Kündigung, und die Menschen behalten ihren Arbeitsplatz." Die Arbeitgeber sollten auch an die Zeit nach der Corona-Krise denken: "Wir sollten alle schauen, dass gut funktionierende Strukturen jetzt nicht in alle Winde zerstreut werden."
WKO: Für alle Betriebe attraktiv
Auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hat bereits mehrfach die Unternehmen dazu aufgefordert, das neue Kurzarbeitsmodell zu nutzen. Das vorliegende Modell sei für alle Betriebe attraktiv. Jetzt müsse man die Unternehmen umfassend informieren, um möglichst viele Jobs zu erhalten.
Arbeitsministerin Aschbacher richtete gestern gemeinsam mit den zuständigen Landesräten aller Bundesländer ebenfalls einen Appell an die Arbeitgeber: Durch die Übernahme der Dienstgeberbeiträge ab dem ersten Monat durch das AMS biete das neue Corona-Kurzarbeits-Modell für die Unternehmen äußerst attraktive Bedingungen, ihre Belegschaft trotz der schwierigen Lage weiter in Beschäftigung zu halten und jetzt schon auch an die Zeit nach der Krise zu denken.