Corona-Kosten: Jetzt werden die Briten kräftig zur Kassa gebeten
Die britische Regierung plant einer Zeitung zufolge Steuererhöhungen angesichts des Budgetdefizits und einer steigenden Zinslast. Finanzminister Rishi Sunak werde das Vorhaben am Mittwoch bei der Vorlage des Budgets offenlegen, berichtete „The Times“ am Sonntag. So sollen demnach über eine höhere Einkommensteuer weitere sechs Milliarden Pfund (6,89 Mrd. Euro) in die Staatskasse fließen. Dort klaffe eine Lücke von 40 Milliarden Pfund.
Sunak hatte zuvor angekündigt, Firmen wegen der Coronavirus-Pandemie weitere fünf Milliarden Pfund zukommen lassen zu wollen. Das Geld soll helfen, die Zeit bis zum geplanten Ende des Lockdowns im Sommer zu überbrücken.
Die Regierung in London hat 280 Milliarden Pfund unter anderem im Kampf gegen Corona ausgegeben. Sunak kündigte am Samstag an, er werde mit der Bevölkerung Klartext über die Belastung der Staatsfinanzen reden. Diese seien inzwischen „verwundbar“, sagte er der „Financial Times“:
Ein Anstieg der Zinslast um einen Prozentpunkt erhöhe für den Staat die Kosten der Schuldentilgung um 25 Milliarden Pfund, so Sunak.
Deswegen wolle er am Mittwoch „offen mit den Menschen über die öffentlichen Finanzen sprechen“ sowie über Pläne, diese Herausforderung zu meistern. In den vergangenen Tagen sind weltweit die Renditen von Staatsanleihen gestiegen. Anziehende Bond-Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen.