Wirtschaft

Börse-Chef Boschan: Aktien sind „konstant überlegen“

Der Wiener Leitindex ATX hat zwar das Jahr 2020 mit einem Minus von 12 Prozent abgeschlossen. Für Börsechef Christoph Boschan ist ein Einzeljahr aber nicht aussagekräftig, denn bei Aktien müsse man „langfristig denken“. So hat der ATX seit seinem Bestehen 1991 250 Prozent zugelegt. Rechnet man die Dividenden hinzu (wie beim deutschen DAX) waren es sogar plus 600 Prozent.

Aktien sind daher aus seiner Sicht „jeder anderen Anlage konstant überlegen“. Sofern Anleger sich, so schränkt er ein, an die einfachsten Grundregeln halte. Das seien: keine zu hohen Erwartungen kurzfristig zu haben, nicht alles auf eine Karte setzen und auf die Kosten achten.

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Für die Wiener Börse ist Boschan zufolge das Jahr 2020 ein „herausforderndes“ gewesen. So hätten regulatorische Interventionen wie ein Leerverkaufsverbot oder die Beschränkung auf Dividendenausschüttungen das Geschäft eingeschränkt.

Dennoch falle die Bilanz am Ende sehr erfreulich aus, so Boschan. Die Wiener Börse erzielte 2020 ein Plus bei den Handelsumsätzen von 11 Prozent auf 69 Mrd. Euro, ebenso groß war der Zuwachs bei der Tochter Börse Prag auf 10,2 Mrd. Euro.

US-Investoren

Der Konzernumsatz legte um 12,4 Prozent auf 75 Mio. Euro zu, das Ergebnis vor Steuern (EGT) um ein Fünftel auf 41,3 Mio. Euro. Das größte Segment ist der Aktienhandel mit einem Ertragsanteil von 40 Prozent. Von den institutionellen Investoren kommen laut Wiener Börse nur 16,6 Prozent aus Österreich, der Rest aus der ganzen Welt.

Führend sind hier der Statistik nach die USA (28,4 Prozent) und Großbritannien (15,7 Prozent). Die Auswirkungen des Brexit hätten sich hier bereits vollends niedergeschlagen, so Boschan, der mit keiner wesentlichen Veränderung dieses Anteils mehr rechnet.