Aufgedeckt: Lebensmittel-Großpackungen nicht immer billiger
Nicht immer ist es möglich, beim Lebensmitteleinkauf mit Großpackungen Geld zu sparen, zeigt eine Recherche der Nicht-Regierungsorganisation foodwatch Österreich. Bei mehreren von foodwatch unter die Lupe genommenen Produkten war der Kilopreis bzw. Literpreis bei den kleineren Gebinden sogar deutlich niedriger als bei der größeren Version desselben Produktes. Dabei wurde Aktionsware bei der Recherche bewusst ausgeklammert.
Testkäufe
Besonders hoch war der Preisunterschied etwa bei der Merci Schokolade, wo laut foodwatch-Recherche der Kilopreis in der Großpackung bis zu 61 Prozent teurer war als die Standardpackung. Bei den Mozartkugeln von Mirabell kostete die achteckige Plastik-Dose um 31 Prozent mehr als das Sackerl. In der Dose war nur eine einzige Mozartkugel mehr drinnen. Das „Billa immer gut“ Heumilch Joghurt kostete laut Test im Kilokübel um 11 Prozent mehr als der 500 g Becher.
„Unsere Recherche hat gezeigt, dass die Regel „große Packung – kleiner Preis“ nicht immer stimmt", fasst Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, die Ergebnisse zusammen. Nur auf den Verkaufspreis zu schauen, könne teuer kommen.
Auf Grundpreis achten
In vielen Fällen sei der Kilopreis eines Produktes bei größeren Gebinden aber billiger als bei kleineren Packungen, muss auch foodwatch anerkennen. Es zahle sich daher aus, auf den Grundpreis eines Lebensmittels zu achten. Dieser muss in Euro bezogen auf 100g bzw. 100 ml oder auf 1 kg bzw. 1 Liter am Regal angegeben werden. Erschwerend für Konsumenten sei allerdings, dass die große Version eines Produktes und die kleine Version nicht immer nebeneinander im Regal stehen.
Die Lebensmittel-Hersteller begründen den höheren Preis zumeist mit höheren Verpackungspreisen bei größeren Gebinden.
Die Vergleichsliste der sechs untersuchten Produkte, die bei Billa plus, Interspar, Lidl und Hofer eingekauft wurden, finden Sie hier