AUA-Flugzeuge bleiben mindestens bis Mitte Mai am Boden
Von Andrea Hodoschek
Am 20. April läuft die Kurzarbeit für die rund 7.000 Mitarbeiter der AUA aus. Es ist allerdings noch lange kein Ende der Reisebeschränkungen abzusehen. Die Lufthansa-Tochter verlängert daher die Kurzarbeit um einen Monat. Der Großteil der Belegschaft wurde auf eine Arbeitszeit von 10 Prozent reduziert. Ein AUA-Sprecher wollte dazu keinen Kommentar abgeben und verwies auf die laufenden Gespräche mit dem Betriebsrat.
Parallel dazu wird der Stillstand des Flugbetriebs ebenfalls weiter verlängert. Der letzte Stichtag war der 3. Mai. Voraussichtlich werden die 82 Flugzeuge, die auf dem Flughafen Schwechat geparkt sind, bis Mitte Mai auf dem Boden bleiben.
Größenordnung noch offen
Die Verhandlungen über Staatshilfe aus dem Corona-Finanzierungsfonds dürften länger dauern. Derzeit würden sich die verschiedenen Seiten „langsam abtasten“, hört man aus Verhandlerkreisen. Neben dem Fonds sind die Sozialpartner ebenso eingebunden wie die Regierung und die AUA sowie das Lufthansa-Management. Es geht um Kreditgarantien und einen direkten Zuschuss.
Die Höhe der Unterstützung hängt davon ab, wie lange die AUA krisenbedingt auf dem Boden bleiben muss. Kolportiert werden Größenordnungen zwischen 500 und bis zu einer Milliarde Euro, aber seriös beziffern kann die Summe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal die AUA selbst.
Problem Vorauszahlungen
Die AUA hat durch den Stillstand des Flugbetreibs wesentlich niedrigere Kosten. Die Treibstoffkosten, die rund ein Drittel der gesamten Aufwendungen ausmachen, fallen zur Gänze weg. Die Personalkosten sind durch die staatliche Unterstützung der Kurzarbeit drastisch reduziert. Auch weitere Kosten wie für das Catering an Bord oder Sicherheitskosten spart sich die Airline derzeit.
Doch das große Problem der AUA und aller Airlines sind die Vorauszahlungen der Kunden für die schon gebuchten Tickets, die retourniert werden müssen."Diese Vorauszahlungen, die abreifen, können die Airlines umbringen. Den Fluggesellschaften zerrinnt praktisch die Liquidität", erklärt ein Luftfahrtmanager. Die EU-Kommission hat einen Antrag einiger Staaten, darunter auch Deutschland, abgelehnt, den Passagieren jetzt nur Gutscheine auszustellen. Und erst ab 2021, sollten die Gutscheine nicht abgeflogen werden, das Geld zurückzuzahlen.