Abschluss bei Verhandlungen um Handels-KV erwartet
Die vierte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 415.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Handel ist am Dienstagvormittag um 11.00 Uhr gestartet. Aufgrund des Lockdowns finden die Verhandlungen in hybrider Form statt. Kleine Verhandlerteams der Arbeitgeber und Gewerkschaft sind vor Ort in der WKÖ in Wien, andere Teilnehmer aus den Bundesländern sind per Online-Videokonferenz zugeschaltet. Eine Einigung wird in Verhandlerkreisen erwartet.
Das Angebot der Arbeitgeber aus der dritten Runde von Mitte November liegt trotz Lockdowns weiter am Tisch. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Erhöhung der Einkommen um 3,5 Prozent, eine höhere Abgeltung für Mehr- und Nachtarbeit sowie längeren Urlaub.
Hart getroffener Handel
Die KV-Verhandler haben immer auch die Teuerung im Blick. Die Inflationsrate von Oktober 2020 bis September 2021 lag in Österreich bei 2,1 Prozent. Im Oktober stieg die Teuerung auf 3,7 Prozent und damit den höchsten Wert seit 13 Jahren.
Die Coronapandemie und die Eindämmungsmaßnahmen haben den Handel seit März 2020 mehrfach hart getroffen. Dem stationären Handel in Österreich entgehen während des aktuellen Lockdowns laut Schätzungen der Johannes Kepler Universität (JKU) Umsätze von bis zu 140 Mio. Euro pro Tag. Von 21. November bis 12. Dezember dürfen österreichweit nur Geschäfte des täglichen Bedarfs komplett geöffnet haben. Die anderen Händler können nur Warenabholung nach Vorbestellung ("Click & Collect") anbieten. In Oberösterreich und Salzburg ist derzeit ein längerer Lockdown bis 17. Dezember geplant.