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Finnland wird NATO-Mitglied, ehemaligem Verbündeten Kriegsverbrecherprozess gemacht

Morgen soll Finnland offiziell 31. Mitglied werden, kündigt Generalsekretär Stoltenberg heute in Brüssel an. Eine direkte Folge des Ukraine-Krieges, und nachdem Ungarn und zuletzt auch die Türkei ihre Blockade aufgegeben haben.

Ein klarer Erfolg auch für noch-Premierministerin Sanna Marin, ihre Sozialdemokraten sind gestern bei der Parlamentswahl trotzdem nur dritte geworden. Wahlsieger in dem Land, das 1.300 Kilometer Grenze mit Russland teilt, sind die Konservativen unter Petteri Orpo.

Weniger der Krieg des Nachbarn und der NATO-Beitritt als Fragen zu Sozialausgaben und Sparkurs haben den Wahlkampf um das Hohe Haus in Helsinki geprägt.

 

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1999 beginnen die westlichen Alliierten ihren Angriff auf EX-Jugoslawien. Letzter Anlass damals war, dass die Serbische Seite den Friedensvertrag von Rambouillet zwischen Rest-Jugoslawien und den nach Unabhängigkeit strebenden KOSOVO nicht unterschreiben wollte.  

Deren damaliger Mitverhandler Hashim Thaci steht seit heute in Den Haag wegen Kriegsverbrechen vor dem Tribunal in Den Haag. Der einstige Rebellenchef an der Seite der NATO ist danach führende Politische Figur seines Landes und bis zu seiner Anklage 2020 Präsident. Gleichzeitig soll er aber auch für fast 100 Morde, Folter und Entführungen, und sogar organisierten Organhandel verantwortlich sein.

In seiner Heimat demonstrieren Tausende für ihren Kriegshelden, der die Verbrechen gar nicht leugnet, sondern nur seine Verantwortung.

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Apropos Kriegsverbrechen, wir kehren zurück zum Ukraine-Krieg, da erklärt der Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner Jewgeni Prigoschin letzte Nacht in einem via Social Media verbreiteten Video die Einnahme der monatelang eingekreisten Stadt Bachmut. Konkret: er habe die Russische Flagge auf dem Verwaltungsgebäude gehisst, die Ukrainer würden im Westen der Stadt weiter aktiv sein, gibt der Söldner-Chef zu.

Prigoschin hat zuletzt immer öfter Kritik an der russischen Militärführung geäußert – und das eint ihn mit dem populären Militär-Blogger Maksim Fomin, der am Sonntag bei einem Sprengstoffattentat in Sankt Petersburg getötet worden ist. Bei einer Veranstaltung in einem Lokal, dass Wagner-Chef Prigoschin gehört. Was international Zweifel an der Darstellung des Kremls schürt, dass Kiew den Mann getötet haben soll.

 

Es könnte durchaus auch ein inner-russischer Konflikt bis hin zu einem Machtkampf dahinterstecken. Direkt Tatverdächtig ist eine junge Kriegsgegnerin, die die als Statue getarnte Bombe gebracht hat. Wer sie beauftragt hat, bleibt in einem schnell veröffentlichten Video des Verhörs offen.