Wird Elizabeth II. Königin bleiben, wenn Prinz Philip einmal nicht mehr ist?
Die ganze Welt blickt gerade nach London, wo der 99 Jahre alte britische Prinz Philip seit über zwei Wochen stationär behandelt wird. Derzeit erhole er sich von einer Operation am Herzen, heißt es. "Der Herzog von Edinburgh hat gestern im St. Bartholomäus-Krankenhaus einen erfolgreichen Eingriff wegen einer Vorerkrankung am Herzen überstanden", teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit. Der Mann von Königin Elizabeth II. werde zur Erholung und weiteren Behandlung für einige weitere Tage im Krankenhaus bleiben. Auch Schwiegertochter Camilla gab kürzlich am Rande ihres Besuchs eines Impfzentrums an, dass Philips Gesundheitszustand sich "leicht verbessert" habe.
Tritt Elizabeth zurück?
Für den Fall, dass ihm doch etwas zustößt, sollen laut britischen Medien längst konkrete Vorkehrungen getroffen worden sein. Auswirkungen auf die Thronfolge hätte Philips Tod aber nicht. Auch die Queen würde nach einer Trauerphase theoretisch wieder die Arbeit aufnehmen. Der britische Autor und Royal-Experte Clive Irving ist sich aber unsicher, ob sie dies auch will.
Im Gespräch mit der Zeitung The Mirror sagte er, dass die Königin trotz des anstehenden "Enthüllungs"-Interviews von Enkel Harry und seiner Frau Meghan mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey sehr mit der Gesundheit ihres Mannes beschäftigt sei, auch wenn sie dies offiziell nicht zeige. "Sie versteht voll und ganz, dass eine Monarchin über den Dingen stehen muss, ganz egal wie groß das Chaos unter ihr ist", so der Autor. Dass die Queen zurücktritt, wenn Philip, mit dem sie seit 73 Jahren verheiratet ist, nicht mehr ist, gilt aber als eher unwahrscheinlich.
In einem früheren Interview mit dem Magazin Glamour erklärte Irving, warum er denkt, dass Elizabeth gar die letzte Königin Großbritanniens sein könnte: "Wenn man die Zukunft der Monarchie und die Windsor-Nachkommen betrachtet, ist die Nachfolgelinie eindeutig männlich. Die Zukunft der Monarchie selbst wird in den nächsten drei bis vier Jahrzehnten entschieden, und sie wird davon abhängen, ob die Menschen glauben, dass sie für ihr Leben relevant ist." Queen Elizbabeth empfinde er zudem als "einzigartig bemerkenswerte Frau und Monarchin. "Es ist fast unmöglich, in ihre Fußstapfen zu treten." Demnach sei es aktuell schwer abzuschätzen, ob die Monarchie noch existiere, nachdem erstmal alle männlichen Thronfolger am Ruder - bzw. Thron - waren.
Derzeit liegt der Fokus aber ganz auf Philip. Vor gut zwei Wochen war er in eine Privatklinik eingeliefert und später in ein Herzzentrum verlegt worden. Der Aufenthalt soll jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen.
Die Queen und die Familie nahmen währenddessen weiter offizielle Termine wahr, Prinz Charles besuchte seinen Vater zwischendurch im Krankenhaus. Philip war in den vergangenen Jahren mehrfach aus verschiedenen Grünen in Kliniken behandelt worden, hatte sich aber immer wieder erholt.