Wepper-Witwe Kellermann: "Wusste, dass Fritz quasi auf den Abgrund zusteuert"
Ein gutes Jahr nach dem Tod des Schauspielers Elmar Wepper erzählt dessen Witwe Anita kürzlich von kleinen Fortschritten bei der Verarbeitung ihrer Trauer. "Es gibt diesen Satz: Die Zeit heilt alle Wunden. Das stimmt nicht", sagte Anita Wepper im Dezember dem Magazin Bunte. Die Zeit heile zwar nicht, "aber sie hilft", führte Wepper aus. "Ich bin ein Mensch, der nach vorne schaut."
Der Bunten zufolge fand Wepper in den vergangenen Monaten auch bei der Gesellschaft ihrer Hündin Emma einen Halt. Das Tier sei sehr feinfühlig. "Bevor ich abends schlafen gehe, kommt sie noch einmal fünf Minuten zu mir auf eine Decke ins Bett." Der Hund wolle offenkundig, dass sie etwas glücklicher sei, sagte Wepper. Dann gehe Emma wieder in ihr Körbchen.
Elmar Wepper war Ende Oktober 2023 im Alter von 79 Jahren gestorben. Wepper war unter anderem aus der ZDF-Serie "Zwei Münchner in Hamburg" und dem Kinofilm "Kirschblüten - Hanami" bekannt. Wenige Monate nach ihm im vergangenen März war dann auch sein älterer Bruder und Schauspiel-Kollege Fritz Wepper nach langer Krankheit gestorben.
"Viel von Tochter gelernt"
Nun sprach auch Fritz Weppers Witwe, Regisseurin, Produzentin und Fotografin Susanne Kellermann, mit den Bunten über die Zeit vor und nach seinem Tod. Tätigkeiten wie etwa die Räumung seines Hauses seien ihr sehr schwergefallen, schilderte Kellermann, "aber ich habe es sehr harmonisch mit seiner Tochter Sophie zusammen gemacht. Dabei haben wir auch zusammen geweint". Die gemeinsame Tochter habe ihr Halt gegeben: "Die Fürsorge für Filippa hat mich in den ersten Wochen nach seinem Tod auf Spur gehalten. Aber meine Tochter hat auch mir sehr geholfen und ich habe viel von ihr gelernt."
Sie wolle sie sich künftig dafür engagieren, den Bereich der Palliativmedizin "zu unterstützen und zu fördern". Die Zeit vor Weppers Tod sei hart gewesen. "Ich wusste, dass Fritz quasi auf den Abgrund zusteuert, das war schwer zu ertragen", so Kellermann im Bunte-Gespräch.
Fritz Wepper hatte das deutsche Fernsehpublikum über Jahrzehnte hinweg unterhalten - etwa als Kriminalassistent Harry Klein in der Kultserie "Derrick". Auch in der beliebten ARD-Serie "Um Himmels Willen" spielte er mit und lebte als intriganter Bürgermeister Wolfgang Wöller seine komödiantische Seite aus.
Im Dezember 2023 war der Münchner wegen einer Blutvergiftung in ein Krankenhaus seiner Heimatstadt gekommen, hatte sich aber nach Angaben aus seinem Umfeld kurz darauf bereits auf dem Weg der Besserung befunden. Allerdings hatte Wepper schon länger gesundheitliche Probleme. Er war bereits am Herzen operiert worden und hatte mit aller Macht gegen den Krebs gekämpft. Im März verstarb er schließlich 82-jährig.