Tod durch Überdosis: Familie von Prince verklagt Ex-Arzt
Von Hillevi Hofmann
Vor knapp zweieinhalb Jahren starb Sänger und Multiinstrumentalist Prince (gebürtig Prince Roger Nelson) an einer Überdosis Fentanyl. Laut der Familie des Sängers soll Princes ehemaliger Arzt, Dr. Michael Schulenberg, Schuld an dessen frühen Tod haben. Offiziell gilt der Tod von Prince bislang als Unfall.
Neues Verfahren eingeleitet
Die Hinterbliebenen des Musikers hatten Dr. Schulenberg schon vorher angeklagt, im April hatte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ohne Anklage wegen zu wenigen Beweisen beendet. Nun wurde ein neues Verfahren eingeleitet, wie die US-Zeitschrift Startribune berichtet. Laut TMZ soll Princes Familie Dr. Michael Schulenberg vorwerfen, die Diagnose nicht angemessen gestellt und den Popstar wegen seiner Medikamentensucht nicht ausreichend therapiert zu haben. Der "Purple Rain"-Interpret soll sich seine Medikamente jahrelang in Filialen der Drogeriekette Walgreens besorgt haben.
Fentanyl statt Vicodin
Prince war am 21. April 2016 im Fahrstuhl seines Anwesens Paisley Park in Minneapolis an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Laut Staatsanwaltschaft habe er gedacht, das Schmerzmittel Vicodin zu nehmen. Tatsächlich habe er aber Tabletten geschluckt, die Fentanyl enthielten. Fentanyl gilt als 30 bis 50 Mal so stark wie Heroin und 50 bis 100 Mal so stark wie Morphium.
Illegale Verschreibungen
Schulenberg hatte damals einer Zahlung von 30.000 Dollar (24.000 Euro) zugestimmt. In dem Zivilverfahren ging es um das Medikament Percocet - eine Kombination des Schmerzmittels Paracetamol und des Opioids Oxycodon. Dieses hatte der Arzt einst Princes Ex-Schlagzeuger, Bodyguard und langjährigem Freund Kirk Johnson illegal verabreicht.
Prince erlangte 1984 mit seinem Album "Purple Rain" Weltruhm, Hits wie "Kiss" und "1999" katapultierten den Sänger endgültig in den Pop-Olymp.
Neuer Schockbericht zum Tod von Prince
Kürzlich wurden neue, erschreckende Details zum Tod des Sängers bekannt. Laut einem Bericht des Trinity Hospitals in Moline war Prince bei seiner Einlieferung bereits bewusstlos und atmete nur mehr fünfmal in der Minute. Erst nach einer Narcan-Spritze erlangte der Sänger wieder sein Bewusstsein und verweigerte schließlich weitere Untersuchungen, wie Blutproben und EKG. Acht Stunden lang kämpften die Ärzte nach der Überdosis um sein Leben, dieser verließ gegen den Rat der Ärzte das Spital. Sechs Tage später war er tot.