Prinz Harry nach Charles-Abfuhr: Ohne Einschränkungen "in seinem Element"
Prinz Harry und seine Ehefrau Herzogin Meghan sind am Freitag zu einem dreitägigen Besuch in Nigeria eingetroffen. Nach der Landung besuchte das Paar eine Schule in der Hauptstadt Abuja. Die Reise in das westafrikanische Land erfolgt auf Einladung des nigerianischen Generalstabschefs, den Harry am Rande der Invictus Games in Düsseldorf getroffen hatte. Der jüngere Sohn von König Charles III. hatte die Spiele für kriegsversehrte Soldaten vor zehn Jahren ins Leben gerufen.
Harry flog von London aus nach Nigeria. Er hatte in der britischen Hauptstadt - ohne Meghan - an einem Dankgottesdienst zum zehnjährigen Bestehen der Invictus Games teilgenommen. Vor seiner Abreise besuchte der Prinz Kinder, die aufgrund von Militär-Einsätzen Elternteile verloren haben.
Harry wirkt "wie ein Kind"
Die britische Körperspracheexpertin Judi James analysierte Harrys Auftritt. Der Zeitung Mirror sagte sie, dass Harry während des Besuchs "enthusiastisch" wirkte, da er nicht durch die königlichen Protokolle eingeschränkt gewesen sei. "Harry war schon immer einer der Royals, die völlig entspannt und spielerisch mit kleinen Kindern umgehen können, und er sah hier absolut in seinem Element aus."
Dafür gebe es einen Grund: "Ohne königliche Einschränkungen in Bezug auf die Formalitäten und vielleicht, weil er immer noch sehr in Kontakt mit seinem eigenen inneren Kind ist, scheint er in der Lage zu sein, durch Spiegeln, Anleiten und Einfühlungsvermögen Enthusiasmus und lustiges Verhalten bei ihnen zu erzeugen", so James. "Er zieht gekonnt die Augenbrauen hoch, weitet die Augen und grinst, um die Kinder zu animieren, sich zu amüsieren. Wenn er sich auf Augenhöhe begibt, wirkt er durch seine Mimik eher selbst wie ein Kind, während er bei allen Aktivitäten mitmacht."
James meint, dass nicht nur die jungen Leute den Besuch genossen. "Das Vergnügen scheint hier in beide Richtungen zu gehen. Harry ermutigt nicht nur die Jugendlichen, Spaß zu haben, sondern er sieht auch selbst beschwingt und wirklich erfreut über die Interaktion aus."
In Nigeria traf Harry dann auch Meghan wieder. Mit "Nigeria: Unconquered" steht bei Harrys Terminen vor Ort eine Wohltätigkeitsorganisation im Mittelpunkt, die mit den Invictus Games zusammenarbeitet. So sollen bei einem Polo-Turnier - Harry ist ein großer Fan des Pferdesports - Spenden für die Organisation gesammelt werden. In einem Krankenhaus will der 39-Jährige verwundete Soldaten treffen.
Herzogin Meghan hat nigerianische Wurzeln. Sie will unter anderem gemeinsam mit der Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO) eine Veranstaltung zu Frauen in Führungspositionen leiten, wie vorab bekannt wurde.
Ein Treffen mit seinem Vater Charles kam in London nicht zustande - angeblich aus Termingründen. Das Verhältnis zwischen König Charles und dem Fünften der britischen Thronfolge gilt als belastet, seit Harry und Meghan schwere Vorwürfe gegen Mitglieder der Royal Family und den Palast erhoben hatten. Charles' Absage kommentierte Harry laut Mirror nicht.
Zuletzt hatten sich Vater und Sohn Anfang Februar in London gesehen. Damals reiste Harry spontan für ein kurzes Treffen in seine alte Heimat, nachdem Charles seine Krebserkrankung öffentlich gemacht hatte. Meghan und Harry wohnen seit Jahren mit ihren Kindern Prinz Archie (5) und Prinzessin Lilibet (2) in Kalifornien, nachdem sie ihre royalen Pflichten abgegeben hatten.