Bericht: Prinz Harry wegen Charles' Einladung "in schwieriger Situation"
Der britische Prinz Harry könnte einem britischen Medienbericht zufolge im Sommer seinen Vater König Charles besuchen. Vorausgesetzt, er nehme dessen angebliche Einladung nach Balomal an.
"Wenn er tatsächlich eingeladen wird - und das ist realistisch - werden sich sowohl Harry als auch Meghan in einer sehr schwierigen Lage befinden", meint der Adelsexperte und Autor Tom Quinn im Gespräch mit der britischen Zeitung Mirror. "Sie sind sehr bedacht auf ihr Image und sich sicherlich bewusst, dass es gut aussehen würde, wenn sie ihren Stolz herunterschlucken und nach Großbritannien reisen."
Harry und William: Aussöhnung im Sommer?
Meghan wünsche sich aber noch "eine Entschuldigung von William, Charles und Kate". Quinn behauptet gegenüber dem Mirror weiter, dass der Monarch dem Paar einen Besuch auf dem Anwesen Balmoral angeboten hat, um die Spannungen innerhalb der königlichen Familie, insbesondere mit Prinz William und Prinzessin Kate, zu lösen. "Laut Insidern, mit denen ich gesprochen habe, hat König Charles Harry und Meghan angedeutet, dass sie im Sommer nach Balmoral kommen sollten, um zu sehen, ob man etwas gegen die anhaltende Fehde in der Familie tun kann."
Charles wisse, "dass Harry und Meghan nach dem Schock über die Krebsdiagnose von Charles und viel eher positiv auf eine Einladung reagieren werden. Es ist eine dieser Situationen, in denen aus dem Schlechten etwas Gutes entstehen könnte".
Charles' Mutter Queen Elizabeth II. verbrachte jeden Sommer viele Wochen auf Schloss Balmoral in Schottland und machte auch Wanderungen in der Umgebung. Charles führt diese Tradition fort. Im vergangenen Jahr hatte er Premierminister Rishi Sunak und seine Familie eingeladen.
Prinz Harry besucht sein Heimatland indes nur noch selten. Das Verhältnis zur Königsfamilie, insbesondere zu seinem älteren Bruder Kronprinz William, ist zerrüttet. Nach dem Bekanntwerden einer Krebserkrankung seines Vaters Anfang Februar hatte Prinz Harry den König aber sogleich in London besucht.
Gericht wies Harrys Antrag zurück
Erst kürzlich ist er mit einem Berufungsantrag gegen die Verringerung seines Polizeischutzes bei Großbritannien-Besuchen gescheitert. Harry habe seinen Versuch verloren, gegen die Gerichtsentscheidung Berufung einzulegen, erklärte ein Gerichtssprecher Mitte April.
Harry hatte Klage eingereicht, nachdem die britische Regierung ihm 2020 mitgeteilt hatte, dass er nach dem Rückzug von seinen royalen Pflichten nicht mehr das "gleiche Maß" an öffentlich finanziertem Polizeischutz erhalten würde, wenn er sich im Vereinigten Königreich aufhält.
Der Londoner High Court entschied im Februar, dass die britische Regierung rechtmäßig gehandelt habe. Ein Sprecher von Harry erklärte damals, der in den USA lebende Prinz werde sich an das Berufungsgericht wenden, "um Gerechtigkeit zu erlangen". Schließlich verlange der Herzog von Sussex "keine Vorzugsbehandlung", sondern nur eine "gerechte und rechtsgemäße" Anwendung der Personenschutzregeln, legte sein Sprecher dar.
Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Meghans Heimat Kalifornien. Die britischen Behörden hatten in der Folge entschieden, über Polizeischutz für Prinz Harry und seine Familie nur noch von Fall zu Fall zu entscheiden und ihn nicht mehr grundsätzlich zu gewähren.
Harry sagte bei einer Gerichtsanhörung im Dezember, dass Sicherheitsbedenken ihn von Reisen nach Großbritannien abhielten. "Das Vereinigte Königreich ist meine Heimat. Das Vereinigte Königreich ist zentraler Bestandteil des Erbes meiner Kinder", legte Prinz Harry in einer schriftlichen Stellungnahme dar, die vor Gericht verlesen worden war. Er könne Großbritannien mit seiner Familie aber nicht besuchen, "wenn es nicht möglich ist, sie zu schützen".
"Ich kann das Leben meiner Frau nicht derart gefährden und angesichts meiner Lebenserfahrung bin ich auch zurückhaltend, mich selbst unnötigerweise zu gefährden", betonte Harry. Seine Anwälte argumentierten zudem, Prinz Harrys Leibwächter hätten keine ausreichenden Befugnisse, um ihn im Vereinigten Königreich angemessen schützen zu können. Außerdem hätten sie keinen Zugang zu Informationen des britischen Geheimdienstes.