"Rätsel" um Herzogin Meghans Auftritt in Düsseldorf
Vergangenes Jahr verlebte Prinz Harry nach eigenen Worten einige "unvergessliche Momente" im deutschen Düsseldorf. Im Nachhinein dürfte ihm der Besuch vor allem deshalb in Erinnerung geblieben sein, weil weniger als 48 Stunden später seine "Granny" Elizabeth II. verstarb. Zwölf Monate danach kehrt er nun zurück an den Rhein, um ab Samstag den Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten beizuwohnen.
Der internationale Sportwettbewerb für verletzte Militärangehörige gilt als Herzensprojekt des Afghanistan-Veteranen. Er wird als Gast an dem Abend auch im Aktuellen Sportstudio des ZDF erwartet. Ehefrau Meghan folgt etwas später.
Falsches Programm oder kurzfristige Absage
Britischen Medienberichten zufolge hätte Meghan bei der Abschlusszeremonie der Veranstaltung einen Part über die Teilnehmenden moderieren sollen. Die Zeitung Daily Mail schreibt nun von einem "Rätsel um Meghans Rolle". Denn Meghans Ankündigung sei wieder aus dem offiziellen Zeitplan gelöscht worden. Die deutsche TV-Moderatorin Hadnet Tesfai wird statt der Herzogin zu sehen sein, heißt es in dem Bericht. Eine namentlich nicht genannte Quelle teilte Daily Mail mit, dass irrtümlich ein falsches Veranstaltungsprogramm hochgeladen worden sei.
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So oder so: Im Rückblick war es wohl kein gutes Jahr für Harry und Meghan. "Ich finde, dass Harry und Meghan im zurückliegenden Jahr unheimlich viel von ihrem Zauber verloren haben", sagt ZDF-Royalty-Expertin Julia Melchior der Deutschen Presse-Agentur.
Harrys Memoiren "Reserve", in denen er Privatestes nach außen kehrte, verschafften ihm zwar weltweite Publizität und Millionen-Einnahmen, ließen aber auch seine sowieso schon nicht mehr guten Popularitätswerte auf der heimatlichen Insel einbrechen. Meghans Ansehen hat sich gleichfalls pulverisiert. "In Großbritannien haben die wenigsten ein gutes Wort für sie übrig", hat Julia Melchior festgestellt. "Und viele haben inzwischen auch kein Interesse mehr an ihnen. Die Harry-und-Meghan-Saga ist auserzählt.
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An ein Happy End glaubt die Kennerin des europäischen Hochadels nach dem öffentlichen Zerwürfnis Harrys mit seinem Vater Charles und Bruder William nicht mehr.
Kein Familienfrieden in Aussicht
Der britische TV-Journalist Tom Bradby hatte Harry in diesem Zusammenhang vorgeworfen, die Brücken hinter sich nicht nur verbrannt, sondern geradezu mit einem Flammenwerfer abgefackelt zu haben.
"Es ist an der Zeit, Harry nicht mehr als das schwarze Schaf oder den verlorenen Sohn der Königsfamilie zu sehen, sondern einfach als Celebrity", schlägt Melchior vor. In dieser Rolle kann er immer noch Positives bewirken, denn die Sussexes haben ohne Zweifel weiterhin einen hollywoodesk hohen Promifaktor.
Gerade die Invictus Games sind als Harrys bestes Projekt anerkannt. Melchior findet, dass die dort vertretenen Athleten besondere Bewunderung verdienen, weil sie trotz aller Einschränkungen ständig über ihre Grenzen hinausgehen. Harry verschafft ihnen dabei die nötige Aufmerksamkeit und wird von den Veteranen aufgrund seiner eigenen Militärlaufbahn und Fronterfahrung respektiert.
Kritik
Allerdings hat er sich auch hier in die Nesseln gesetzt, indem er in seinen Memoiren offenlegte, in Afghanistan 25 Taliban-Kämpfer getötet zu haben. Diesen "kill count" rechtfertigte er damit, dass er anderen Soldaten bei der Bewältigung ihrer Kriegserfahrungen helfen und Suiziden unter Veteranen vorbeugen wolle. Von Militärs wurde er jedoch teils heftig kritisiert. Melchior findet die Bemerkung "absolut unnötig und dumm". Sie hält es auch für einen Fehler, dass Harry nicht länger beim Militär geblieben ist. "Das war doch genau sein Ding. Klare Strukturen, Kameradschaftlichkeit, aber auch dieses Körperliche, was mit dem Soldatenleben verbunden ist. All das kam ihm entgegen, er ist ja kein Intellektueller."
Hauptberuflich Promi?
Wenn Harry eine richtige Ausbildung hätte, könnte er sich jetzt ein neues Leben aufbauen. Aber erwar eben immer nur Soldat und Reserve-König. Melchior hat den Eindruck, dass andere Königsfamilien besser mit ihren Einwechselspielern umgehen als die Windsors. So mache sich Prinz Joachim, der zweite Sohn der dänischen Königin Margrethe, als Militärattaché nützlich. "Er war in Paris und geht jetzt nach Washington. Das wäre rein theoretisch auch für Harry drin gewesen."
Harry wird in Düsseldorf seinen 39. Geburtstag feiern. Was die zweite Lebenshälfte für ihn bereithält, ist unklar. "Ich glaube, er wird es schwer haben, unter den derzeitigen Umständen in Kalifornien glücklich zu werden, weil er sich eben nicht einfach nur mit sich selbst beschäftigen kann", sagt Julia Melchior. "Charles würde das nicht schwer fallen, der schiebt eine Wagner-CD rein, schreibt Briefe oder vertieft sich stundenlang in ein Buch. Aber Harry ist jemand, der sich mit anderen messen will. Ich fürchte, das wird ihm in den nächsten Jahren noch große Probleme bereiten."