Sofia von Schweden in der Kritik: "Verhöhnt die Königsfamilie"
Nicht nur Prinzessin Madeleine wird in ihrer Heimat regelmäßig mit dem Vorwurf, ihre royalen Pflichten nicht allzu ernst zu nehmen, angefeindet. Auch ihrer Schwägerin Sofia weht in Schweden mal wieder ein kalter Wind entgegen.
"Sofia verhöhnt die gesamte königliche Familie"
Laut dem schwedischen Blatt Stoppa Pressarna sieht sich die 34–Jährige auch dreieinhalb Jahre nach ihrer Hochzeit mit Prinz Carl Philip noch immer mit Kritik konfrontiert.
Mit ihrer Vergangenheit als Reality-Star und Bikini-Model haben offenbar nicht alle Landsleute Frieden geschlossen. Immer wieder werden Kommentare laut wie "Sofia verhöhnt die gesamte königliche Familie mit ihrer Vergangenheit" oder "Prinzessin Sofia ist keine echte Prinzessin."
Doch auch ihr Engagement im Namen der Krone wird bemängelt. "Ich habe nicht viel mehr gesehen, als dass sie sich mit 'Project Playground' für gefährdete Kinder und Jugendliche in Südafrika einsetzt. Ich weiß nicht, was sie für Schweden tut", zitiert die schwedische Zeitung einen erzürnten Kritiker.
Begründet sind die Unkenrufe aber nicht. Tatsächlich setzt sich Sofia zusammen mit ihrem Ehemann auch gegen Mobbing im Internet und die Diskriminierung von Legasthenikern ein. Außerdem ist Sofia Mutter von zwei kleinen Kindern. Prinz Alexander ist zwei Jahre alt; Prinz Gabriel gerade einmal 17 Monate. Dass sie ihren Kindern zuliebe beruflich kürzertritt, kann man der Schwiegertochter von Königin Silvia und König Carl Gustav wohl kaum zum Vorwurf machen.
"Ständig diese erniedrigen Kommentare. Wenn sie keine echte Prinzessin ist, ist Silvia, die auch nicht blaublütig ist, keine echte Königin. Außerdem arbeiten Carl Philip und sie sehr hart und haben immer einen vollen Zeitplan", verteidigt ein Fan die Zweifachmama.
Sofia: "Wir arbeiten nicht von 9 bis 17 Uhr"
Sie selbst erzählte Anfang des Jahres über die Aufgaben, die sie in ihrer Rolle als Prinzen-Gattin übernimmt, in der alljährlichen SVT-Doku "Aaret med Kungafamiljen" (zu Deutsch: "Das Jahr mit der Königsfamilie").
"Ich bin in verschiedenen Bereichen tätig. Im Palast empfange ich Gäste und andere Sachen. Ich arbeite hier für unsere Stiftung (Anm. Prince Couple Foundation). Mein Mann und ich nehmen an vielen Meetings Teil und sind sehr involviert in die Initiativen unserer Stifung. Ich arbeite auch für Project Playground und versuche die Verantwortlichen so oft ich kann zu treffen. Mein Job ist sehr abwechslungsreich, was schön ist."
Der Großteil ihrer Arbeit würde sich jedoch "hinter den Kulissen" abspielen.
"Wir arbeiten nicht von 9 bis 17 Uhr. Jeder Tag ist anders und wir führen viele Tätigkeiten aus, die nach außen nicht sichtbar sind", rechtfertigte sich Sofia. "Dazu gehört das Schreiben von Dankeskarten, Interviews, Fotoshootings, das Vorbreiten von Reden und Einsätzen, das Erarbeiten von Strategien und viele Sitzungen, die sich abseits des Rampenlichts abspielen."
Vom Unterwäschemodel zur Prinzessin
Sofia Hellqvist wurde in jüngeren Jahren als Model und Reality-TV-Teilnehmerin bekannt. Die Tochter eines dänischen Vaters und einer schwedischen Mutter studierte unter anderem am Institut für Englisch und Business in New York Rechnungswesen mit Spezialisierung auf Business Development. Nach dem Studium zog Sofia nach Stockholm, wo sie als Teilzeitkellnerin und Model arbeitete. Im Alter von zwanzig Jahren hatte sie ein Fotoshooting für das Männermagazin Slitz, bei dem sie in Bademode posierte.
Als bekannt wurde, dass Sofia und Carl Philip ein Paar seien, sah sich die zukünftige Prinzessin schon einmal mit einer enormen Welle der Entrüstung konfrontiert. Wie sehr die Situation damals belastete, verriet Sofia bereits 2018 in der TV-Doku "Aaret med Kungafamiljen."
"Dass es eine solche Hass-Welle geben würde, gegen mich und gegen uns als Paar, das war ein Schock", erzählte Sofia. Hinzu kam der hohe Druck, den sie sich als Frau selbst machte. Sie habe lange befürchtet, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. "Das war für mich sehr anstrengend. Vor einigen Jahren war ich nicht sicher, ob ich das schaffen würde, so öffentlich zu sein. Jetzt ist es viel besser."