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Peter Lohmeyer (60) über das Altern: "Die Hälfte ist rum und die andere Hälfte kommt noch"

Ganze acht Jahre lang hauchte er dem Tod Leben ein. Der deutsche Schauspieler Peter Lohmeyer hat bis 2020 im "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen mitgewirkt. Heute, Samstag, feiert er seinen 60. Geburtstag – und zwar am Fußballplatz, wie er dem KURIER erzählt. "Ich hatte mir überlegt, zu meiner Tochter nach Lissabon zu fliegen, aber die Zahlen in Portugal sind einfach zu hoch. Jetzt werde ich einfach zum Fußballspielen gehen und zwei Sekt für die Jungs mitnehmen, dann können wir anstoßen."

Eine große Feier wird es jedenfalls nicht geben, obwohl er keinerlei Probleme mit dem Alter hat. "Ich habe das beim 50er schon gesagt und sage das jetzt beim 60er wieder: Die Hälfte ist rum und die andere Hälfte kommt noch. Ich fühle mich fit wie selten, mir tut nichts weh. Das Einzige, das ich merke, ist, dass die Haare dünner werden", so Lohmeyer lachend.

So denkt er auch noch nicht daran, eines Tages nicht mehr auf der Bühne oder vor der Kamera zu stehen. "Wenn ich möchte, kann ich meinen Job bis zum Umfallen machen. So lange mein Hirn noch mitmacht, ich den Text behalten kann und mich die Leute noch sehen wollen, mache ich weiter. Ich kann ja sogar im Rollstuhl noch ein Hörspiel sprechen. Wir Männer haben es da auch ein wenig einfacher, weil es auch viele Rollen für 'alte Männer' gibt. Bei den Frauen ist das ja leider nicht so, aber da muss sich wirklich etwas ändern. Das geht so nicht", meint er.

Zukünftige Rollen

Einen Part, den er sich auf jeden Fall noch vorstellen könnte, wäre König Lear von Shakespeare. "Aber sonst hängt das auch einfach vom Buch oder von der Geschichte ab, worauf ich Lust habe. Was mich schon antreibt, ist die Sehnsucht nach Qualität. Ich muss jetzt nicht auf das 'Traumschiff'", schmunzelt er.

Sehr gerne spielte er aber die Rolle des "Tod" im "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen (2013–2020). 2Der Abschied war okay. Die acht Jahre waren dann auch genug. Aber es war schon etwas wirklich Besonderes. Ich denke auch, dass ich die Rolle mehr geprägt habe als umgekehrt. Ich habe da schon etwas Einzigartiges erfunden und die Rolle ja über 100-mal gespielt. Es hat wirklich mein Leben bereichert und ich denke auch, dass es für die Leute, die es gesehen haben, besonders war."

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Selbst setzt sich Lohmeyer übrigens gar nicht mit dem Scheiden von dieser Welt auseinander. "Der Tod ist etwas, das kommt irgendwann. Da hat es nicht viel Sinn, über mein Ableben nachzudenken. Das soll einfach passieren und 'bumm' aus.“

Ein wenig vermisst hat er die Salzburger Festspiele im vergangenen Sommer aber schon. "Es war ja meine Sommerheimat und da ich so lange Teil dieses Festivals war, sind mir die Festspiele an sich schon abgegangen. Aber ich freue mich so, dass Edith Clever meine Nachfolgerin wurde, weil ich finde, dass sie eine der tollsten Schauspielerinnen überhaupt ist.“

Zweite Leidenschaft

Neben der Schauspielerei hat Peter Lohmeyer auch noch die Malerei für sich entdeckt. "Das habe ich einer Galeristin zu verdanken, die vor sechs Jahren meinte, ich solle doch einmal eine Ausstellung machen. Sonst hätte das nie jemand gesehen. Aber für mich ist das ein wunderbarer Ausgleich, weil ich ja auch nicht davon leben muss, aber ich habe so Lust darauf." Bisher stellte er übrigens nur in Österreich aus. In seiner Heimat Deutschland gab’s noch keine Vernissage seiner Werke. In Zukunft ist auch wieder eine Schau seiner Bilder in Oberösterreich geplant.

Gesundheit als Wunsch

Für die momentane Zeit, wo die Omikron-Welle rollt, sei diese Tätigkeit auch ideal, wie Lohmeyer meint. "Ich bin froh, dass ich in meinem Atelier arbeiten kann. Da stecke ich niemanden an und mich kann auch niemand anstecken."

Sein Geburtstagswunsch ist so schlicht wie auch wichtig: "Gesundheit. Ein Mann, mit dem ich Fußball spiele, der ist 82 Jahre alt und das ist echt beeindruckend. Wenn ich so alt bin, dann will ich auch noch auf dem Platz stehen", so Lohmeyer über seine Zukunftswünsche.