Memoiren von Al Pacino: Kindheit in der Bronx, Angst vor der Ehe und eine Nahtoderfahrung
"Sonny Boy" - so heißt die Biografie des US-Schauspielers Al Pacino (84), die kommenden Dienstag erscheint. Der Titel kommt übrigens vom Spitznamen, den ihm seine Mutter schon in frühester Kindheit gegeben hat.
Im Magazin New Yorker wurden schon einige Auszüge aus dem Buch veröffentlicht, wo Al Pacino vor allem seine Kindheit beschreibt. So berichtet er da etwa vom Aufwachsen im New Yorker Stadtteil Bronx mit seiner Mama (der Vater hatte die Familie verlassen, als Al Pacino nicht einmal zwei Jahre alt war), von seinen sogenannten Freunden, mit denen ihn seine Mutter nach einer gewissen Zeit nicht mehr zusammenkommen ließ.
"In diesem Moment habe ich sie gehasst, aber jetzt bin ich ihr dankbar", schreibt Pacino. Denn seine Mutter habe ihn davor bewahrt, einen falschen Weg in Richtung Kriminalität und Drogen einzuschlagen. Drei seiner Freunde aus der ehemaligen Gang seien durch Heroin ums Leben gekommen.
Doch auch seine Mutter hatte psychische Probleme und verübte einen Suizidversuch, als Al Pacino sechs Jahre alt war. "Es wurde mir nie erklärt. Ich musste mir selbst zusammenstückeln, was passiert war. Ich wusste, dass sie einen Brief hinterlassen hatte und ins Bellevue Krankenhaus gebracht wurde, um sich zu erholen. (...) Ich erinnere mich noch daran, dass die Erwachsenen am Küchentisch gesessen sind und beratschlagt haben, was jetzt zu tun sei."
In seinen Memoiren packt Al Pacino auch über seine Abneigung gegen die Ehe aus (er war nie verheiratet). "Das Ganze ist ein Ticket für den Schmerzzug. Eine Fahrkarte oder nichts. Gehst du nun oder nicht? Nein, ich werde hier bleiben. Ich bleibe hier am Bahnhof, ich werde nicht einsteigen."
Er habe dieser Form der Beziehung noch nie etwas abgewinnen können. "Ich habe das Zusammenleben geliebt, und dann... Es kommt darauf an, mit wem man sich gut versteht. Wenn man mit jemandem zusammenlebt, dann muss es... Man muss diese Gemeinsamkeit haben", deutet er an, dass er die richtige Frau noch nicht gefunden hat. "Wenn man das nicht hat, ist es fast eine Invasion. Ich möchte also wissen, ob ich einen Menschen finde, mit dem ich mich verbinden kann."
Damit ist nun auch klar, dass Al Pacino nicht mit der Mutter seines jüngsten Kindes, Roman (1), Noor Alfallah (30), liiert ist, was sein Pressevertreter auch noch gegenüber dem Magazin People bestätigt hat.
"Al und Noor sind gute Freunde, schon seit Jahren, und sind die Eltern ihres Sohnes Roman."
Mit einer besonders dramatischen Geschichte sorgte der Hollywoodstar erst kürzlich für Aufsehen. Im Interview mit der New York Times erzählte er von einer Nahtoderfahrung, die mit einer Corona-Erkrankung einherging. "Ich hatte keinen Puls. Ich hatte ungefähr sechs Sanitäter im Wohnzimmer und zwei Ärzte, und sie trugen diese Outfits, die aussahen, als kämen sie aus dem Weltall oder so."
Er habe aber "kein weißes Licht oder so etwas gesehen. Da ist nichts. Du bist weg". Obwohl es eine beängstigende Erfahrung für ihn war, meinte er dennoch: "Aber Sie kennen Schauspieler. Es klingt gut zu sagen, dass ich einmal gestorben bin."