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Provokation ist ihr Beruf: Die steile Karriere der Skandal-Youtuberin Katja Krasavice

Katja Krasavice ist dieser Tage wieder in aller Munde. Die Schlagzeilen hat sie sich aber nicht selbst zu verdanken. Es ist "Promi Big Brother"-Kandidatin Emmy Russ, die derzeit - wenig rühmlich - mit Krasavice verglichen wird. Die 21-Jährige mischt seit vergangener Woche die neue Staffel des deutschen Trash-Formates auf. Dabei scheint sie sich an ihrer Kollegin ein Vorbild zu nehmen.

Das Wasser reichen kann Russ ihrer "Promi Big Brother"-Vorgängerin aber nicht - trotz gewisser Ähnlichkeit. Zumindest sind sich die Zuschauer einig: Gegen Emmy Russ "hatte Katja Krasavice noch Klasse" - wie unter anderem auf Twitter zu lesen ist.

Katja Krasavice: Provokation ist ihr Beruf

Katja Krasavice ist 2018 durch ihre Teilnahme an der Promiversion von "Big Brother" bekannt geworden. Damals belegte sie den sechsten Platz. Seitdem ist sie dick im Geschäft. 2,5 Millionen folgen der 23-Jährigen auf Instagram, wo sie unter dem Namen "Boss Bitch" aktiv ist. Provokant wie ihr Name ist auch das Auftreten der Skandalnudel, die auch auf Youtube 1,5 Millionen Abonnenten unterhält. Ihr Künstlername Krasavice, der aus dem Tschechischen stammt, bedeutet übersetzt "Schönheit" bzw. "schöne Frau". Damit zollt "Boss Bitch", deren Mutter tschechischer Herkunft ist, ihren Wurzeln Tribut.

Die junge Frau mit platinblonden Haaren, dicken Lippen und XXL-Dekolleté gilt schon seit einiger Zeit als einflussreicher Social Media-Star. Das Konzept von Krasavice, die mit bürgerlichem Namen eigentlich Katrin Vogel heißt, könnte man auf den ersten Blick gemeinhin als "billig" bezeichnen.

Sie inszeniert sich auf ihren Social-Media-Kanälen als aufreizende Femme Fatale, protzt mit ihren Rundungen und präsentiert sich überwiegend leicht bekleidet, dafür umso stärker geschminkt, in aufreizenden Posen. Provozieren will sie offenbar um jeden Preis. Da kann es schon passieren, dass Krasavice Tipps für den perfekten Blowjob gibt, oder sich im Bikini an Schneemänner in Penis-Form schmiegt.

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Skandal-Youtuberin auf der Überholspur

Unterschätzen sollte man die Skandal-Youtuberin allerdings nicht. Krasavice will hoch hinaus - und ist bereits auf dem besten Weg dahin. Neben ihrem Job als Webvideoproduzentin und Influencerin hat sich Krasavice auch schon als Autorin und Sängerin versucht. 2017 veröffentlichte sie ihre erste Single mit dem einschlägigen Namen "Doggy", die sich auf Platz sieben der deutschen Singlecharts positionieren konnte. 2018 folgten zwei weitere Songs, mit nicht weniger provokanten Titeln: "Dicke Lippen" und "Sex Tape".

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Die trashigen Rapeinlagen, in denen Krasavice unter anderem diverse Sexpraktiken besingt, kamen so gut an, dass sie im Juli 2019 von Warner Music unter Vertrag genommen wurde. Im Jänner dieses Jahres veröffentlichte sie ihr Album "Boss Bitch", das Platz eins der deutschen Albumcharts erreichte.

Inzwischen wird sie als eine der erflogreichsten deutschen Künstlerinnen gehandelt. Geplante Konzerte sind restlos ausverkauft.

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Im Juni folgte der nächste Streich der aufreizenden Selbstdarstellerin: Da veröffentlichte Krasavice ihr Buch "Bitch Bibel: Sei kein Opfer und sie werden dich anbeten" - auf dessen Cover sie sich als nackte Mutter Gottes inszeniert. In ihrer Autobiografie schreibt die Rapperin von ihrer dramatischen Kindheit, spricht über Mobbing, Gewalt, von falschen Freunden und den Anfeindungen, die sie oft erleben musste. Sie erzählt aber auch davon, dass sie ihrem Schicksal als Opfer irgendwann den Mittelfinger zeigte und so zu ihrer wahren Stärke fand.

Was kaum noch verwundert: Das Buch der Musikerin erwies sich ebenfalls als Erfolg. Noch im selben Monat stieg die "Bitch Bibel" der Instagrammerin auf Platz zwei der Spiegel-Bestsellerliste ein.

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Als Jugendliche "geschlagen, bespuckt und bloßgestellt"

Doch nicht allen gefällt, wie Krasavice als selbsternanntes Sexobjekt ihren Körper inszeniert. Nicht nur in den Sozialen Medien muss sie sich immer wieder mit Beleidigungen und Hasskommentaren auseinandersetzen.

Ihren Stil hat sie früh gefunden: In der Jugend waren "Playboy"-Bunnys und Pamela Anderson ihre Vorbilder. Weil sie schon als Jugendliche Miniröcke und High-Heels trug, wurde sie von Mitschülern ausgegrenzt, wie Krasavice behauptet. Wegen ihrer freizügigen Auftritte sei sie im Jugendalter von Gleichaltrigen "geschlagen, bespuckt und bloßgestellt" worden, schreibt der Stern über die Rapperin.

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Trotz der Erniedrigungen blieb Krasavice sich selbst treu. Später ließ sie sich Nase, Lippen und Brüste operieren. Zu ihren Schönheits-Operationen steht der Social Media-Star offen.

"Mein Körper ist für mich etwas, das ich so gestalte, wie es mir gefällt", macht Katja Krasavice klar.

Zerrüttete Kindheit

In ihrem Leben musste Krasavice, die im Dorf Liebschütz in Nordsachsen aufgewachsen ist, schon viel einstecken. In ihrem Buch schreibt sie unter anderem über ihren kriminellen Vater. Schonungslos schildert sie, wie aus ihrem liebevollen Vater "ein aggressiver und abartiger Vollalki" geworden ist.

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Seine Aggressionen habe er an ihrer Mutter ausgelassen. Im Jahr 2008 musste ihr Vater eine Haftstrafe absitzen. Wegen Kindesmissbrauchs. Er habe bei ihnen zu Hause in seiner Werkstatt ihre Freundinnen missbraucht, so Krasavice. Für seine Vergehen habe er drei Jahre Gefängnis bekommen. Zu wenig, wenn es nach der Rapperin geht. In ihrem Buch findet sie klare Worte: "Das ist ein Witz, wenn man bedenkt, wie lange jemand eingebuchtet wird, der ein paar Steuern hinterzieht. Fick dich, Rechtssystem!"

Zudem hat Krasavice ihre beiden Brüder verloren. Einer starb an Krebs, der andere durch Selbstmord. Bei "Promi Big Brother 2018" sprach Krasavice über ihre tragischen Verluste. Nachdem ihr zweiter Bruder starb, habe auch sie nicht mehr leben wollen, sei aber für ihre trauernde Mutter stark geblieben.

Kampfgeist hat sie schon oft bewiesen. Auch ihre Karriere hat sich Katja Krasavice hart erkämpft. Dass ihr Reality-Starlet Emmy Russ Konkurrenz machen kann, ist vorerst auch eher unwahrscheinlich.