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Heard & Depp: Schlammschlacht artet erneut vor Gericht aus

Die kurze Ehe von Johnny Depp und Amber Heard hat bekanntlich kein rosiges Ende genommen. Die Schauspielerin bezichtigte Depp der häuslichen Gewalt. Als dann auch noch die britische Sun den Hollywoodstar unter Berufung auf Heards Aussagen als "Frauenschläger" darstellte, wollte dieser das nicht auf sich sitzen lassen und reichte Klage gegen das Blatt ein.

Prozess-Auftakt in London

Am heutigen Dienstag wird das Ex-Paar erneut vor Gericht aufeinandertreffen. Denn beide werden zum Auftakt des Prozesses in London erwartet. Depp klagt den Verlag der Boulevardzeitung wegen eines Artikels, in dem behauptet wurde, er habe seine Ex-Frau körperlich misshandelt. Drei Wochen soll das Verfahren dauern.

Depp hatte zunächst den Wunsch geäußert, dass Heard nicht zu dem Gerichtstermin zugelassen wird. Die zuständige Richterin hatte die Bitte des US-Stars allerdings abgewiesen.

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Als Zeugen werden außerdem die beiden Ex-Partnerinnen Vanessa Paradis und Winona Ryder von Johnny Depp erwartet, die beide zugunsten des Schauspielers aussagen sollen.

Gegenseitige Vorwürfe

Damit geht die Schlammschlacht zwischen Depp und Heard in eine weitere Runde. Heard hatte Depp zunächst beschuldigt, während ihrer Ehe gewalttätig gewesen zu sein und Drogen konsumiert zu haben.

Amber Heard behauptet, Depp habe sie in Phasen seiner Drogen- und Alkoholabhängigkeit geschlagen und gewürgt.

"Etwa nach einem Jahr habe ich mitbekommen, wie Johnny Drogen und Alkohol missbraucht hat", zitiert die New York Post aus Gerichtsprotokollen. "Manchmal, wenn Johnny gleichzeitig illegale Substanzen und verschreibungspflichtige Medikamente genommen hat, musste ich ihm ärztliche Hilfe organisieren. Wann immer er etwas konsumiert hat, habe ich mir um uns beide Sorgen gemacht. Er wurde zu einer komplett anderen Person, oftmals desillusioniert und gewalttätig."

Bereits Anfang 2013 soll Depp seiner ehemaligen Partnerin gegenüber zum ersten Mal handgreiflich geworden sein. In einem Gerichtsdokument steht: "Während eines Gesprächs über eine Tätowierung lachte Frau Heard über etwas, was der Kläger gesagt hatte, da sie dachte, er habe einen Witz gemacht. Der Kläger antwortete, indem er Frau Heard wiederholt ins Gesicht schlug."

Später waren Ton-Aufnahmen aufgetaucht, die Depp als Opfer von Heard dastehen ließen.

Veröffentlicht wurden die Tonbandaufnahmen, die Amber Heard während einer Paartherapie aufgenommen hatte, von der Daily Mail. Darin scheint Heard offen eigene Gewalttätigkeiten zuzugeben.

"Ich kann dir nicht versprechen, dass ich perfekt bin. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich nicht wieder handgreiflich werde. Gott, ich werde manchmal so wütend, dass ich die Fassung verliere", ist da unter anderem zu hören.

Belastende SMS

Bereits im Vorfeld des Prozesses in London hatte die Daily Mail die Gerichtsakten ausgewertet. Darin soll unter anderem behauptet werden, dass Depp seinen Assistenten 2015 in einer Reihe an SMS angefleht habe, ihm Drogen zu beschaffen. Er habe nach Kokain und Extasy verlangt.

So soll Depp seinem Assistenten unter anderem geschrieben haben: 'Wir brauchen so schnell wie möglich mehr weißes Zeug, Bruder...Und das E-Business!!! Bitte, ich bin in einer schlechten Verfassung. Sagen Sie NICHTS zu NIEMAND!!!!''

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Johnny Depp bestreitet, seiner Ex-Frau gegenüber jemals handgreiflich geworden zu sein. Zu den Drogenvorwürfen seiner Ex-Frau sagt er aus: "Ich habe nie unter der Abhängigkeit von diesen Drogen gelitten. Noch hat mich irgendeine Droge oder Alkohol jemals dazu gebracht, Gewalt gegen jemanden auszuüben."

Depp und Heard hatten sich 2011 bei den Dreharbeiten zu "The Rum Diary" kennengelernt. Das Paar hatte sich 2016 nach 15 Monaten Ehe getrennt und danach einen monatelangen Rosenkrieg ausgetragen.

Auch in den USA hat Depp wegen der Vorwürfe eine Verleumdungsklage eingereicht. Er klagt dort aber direkt gegen Heard, die vergangenes Jahr in einem Artikel der Washington Post über ihre Gewalterfahrungen berichtet hatte, ohne dabei Depps Namen zu nennen. Die Anwälte des "Fluch der Karibik"-Stars hatten seine Ex-Frau daraufhin auf 50 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt.