George Floyds Tod rüttelt Hollywood auf: "Seid wütend, aber fokussiert"
Eine Woche nach dem Tod von George Floyd in der US-Großstadt Minneapolis hat die offizielle Autopsie bestätigt, dass er durch von der Polizei angewendete Gewalt ums Leben kam. Todesursache sei ein Herz-Kreislauf-Stillstand infolge von "Druck auf den Nacken" während eines Polizeieinsatzes, heißt es in dem Autopsiebericht, der am Montag veröffentlicht wurde. Als Todesart wurde "homicide" angegeben, was mit "Totschlag" oder "Tötungsdelikt" übersetzt werden kann.
Der Tod des 46-Jährigen bei seiner Festnahme hat landesweite Proteste und schwere Ausschreitungen ausgelöst. Er starb am Montag vergangener Woche, nachdem der weiße Polizist Derek Chauvin ihm fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd klagte wiederholt, er könne nicht mehr atmen ("I can't breathe"), der Polizist ließ aber nicht von ihm ab.
Kollektiver Aufschrei auf den Straßen und im Netz
In den Sozialen Netzwerken häufen sich seither ebenfalls Anteilsbekundungen. Viele Stars rufen zu Spenden auf, appellieren an ihre Follower sich zu informieren und wollen Bewusstsein für die anhaltenden Missstände schaffen.
Darunter auch US-Sängerin Adele, die sich auf Instagram ansonsten ehrer rar gemacht hat. "Der Mord an George Floyd hat weltweit Schock ausgelöst. Aber es gibt unzählige andere Fälle, die dies nicht getan haben", so die 32-jährige Musikerin. Ihre Follower ruft sie weiter auf, "aufrichtig verärgert, aber fokussiert" zu bleiben. "Hört weiter zu, fragt weiter nach und lernt weiter dazu", so Adele in ihrem Statement. "Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht entmutigt oder manipuliert werden. Hier geht es um systematischen Rassismus, hier geht es um Polizeigewalt und um Ungleichheit. Rassismus finden wir nicht nur in Amerika - sondern überall."
Ein Video des Vorfalls, bei den dem Floyd ums Leben kam, löste weltweit Entsetzen und Empörung aus. Das Video zeigt, dass drei Polizisten den 46-Jährigen, der bereits Handschellen trug, am Boden fixierten. Chauvin und drei weitere Polizisten wurden wegen des Vorfalls entlassen. Bisher wurde aber nur Chauvin festgenommen und von den Ermittlungsbehörden offiziell direkt für den Tod des Afroamerikaners verantwortlich gemacht. Die Ermittler legen ihm unter anderem Totschlag zur Last.
Auch viele andere Prominente meldeten sich zu Wort und drückten Trauer und Fassungslosigkeit aus. Der früherere US-Präsident Obama teilte beispielsweise Auszüge aus privaten Gesprächen mit Freunden über Floyd, "der unter dem Knie eines Polizisten, mitten auf der Straße sterben musste": "Der Fall mit George Floyd in Minnesota hat weh getan. Ich habe geweint, als ich das Video gesehen habe. Es hat mich kaputt gemacht. Das "Knie am Hals" ist eine Metapher dafür, wie das System schwarze Menschen so unbekümmert niederdrückt und die Hilferufe ignoriert. Die Leute kümmern sich nicht darum. Wirklich tragisch", schreibt er.
Das Schauspieler-Ehepaar Blake Lively und Ryan Reynolds schreibt in einem Statement über die Wichtigkeit, mit ihren Kindern über das Thema Rassismus zu sprechen, so dass diese " das kranke Muster nie weitertragen und niemals bewusst oder unbewusst Schmerz bei anderen verursache". Beide würden sich zudem "beschämt fühleb, sich in der Vergangenheit zu wenig darüber informiert zu haben, wie stark systematischer Rassimus in der Gesellschaft verankert sei", so Lively auf Instagram.