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Die neuen Promis: Das Geschäft mit den Influencern

Sportlich, hip und vor allem jung – in Köln wurde jetzt die neue Kollektion der Kardashian-Schwestern Kendall und Kylie Jenner für das deutsche Modeunternehmen Colloseum (55 Geschäfte in Österreich) präsentiert.

Aber nicht etwa mit hoher Promidichte, sondern hier setzt man ganz trendy auf Influencer (hat nix mit dem Grippevirus zu tun, sondern heißt so viel wie „Beeinflusser“, also diejenigen, die in den sozialen Medien vor allem der Jugend vorgeben, was sie unbedingt haben und tragen muss).

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Die harte Währung sind hier die „Likes“ („Gefällt mir“-Angaben) und „Follower“ (das Gefolge sozusagen). Je mehr von beidem, umso besser. So hat man sich hier „Bachelorette“ (u. a. bekannt aus der gleichnamigen RTL-Show) Jessica Paszka als Werbegesicht ausgesucht. Mit fast einer halben Million Instagram-Followern ein guter Deal für das Modeunternehmen.

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Auch die junge, hübsche Salzburgerin Viktoria Hutter soll vor allem die österreichische Jugend zum Kauf animieren. Die Anzahl ihrer Fans ist anscheinend proportional mit der Größe ihrer Lippen gewachsen – 229.000 Menschen wollen wissen, was sie so täglich treibt, postet und shared (teilt).

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Da können andere anwesende Gäste, wie zum Beispiel „Unter uns“-Serien-Darstellerin Sharon Sophie Berlinghoff eher einpacken – mit einer Followerzahl von knapp 8.300 mutete das im Vergleich ein bisserl wie Kinderfasching an.

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„Es war noch nie so leicht und günstig für Firmen Werbung zu machen, wie heute. Eben wegen diesem Hype um die Influencer“, weiß Multitalent Fernanda Brandão (Sängerin, Tänzerin, TV-Moderatorin und Fitnesstrainerin).

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„Auch für Prominente, die schon lange im Geschäft sind, ist Social-Media eine wichtige Werbeplattform geworden. Du brauchst so einen Account und musst dich an diesen Aktivitäten beteiligen. Ganz schön verrückt, wie das unsere Branche aufgemischt hat“, so die fesche Brasilianerin (über 78.000 Instagram-Fans), die mit ihren 35 Jahren bei dieser Veranstaltung schon zu den Älteren zählte.

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Und die Königinnen der Selbstvermarktung sind mit Abstand die Mädels aus dem Kardashian-Jenner-Clan. Kylie Jenner, ihres Zeichens mit 21 Jahren jüngste Selfmade-Milliardärin (Wobei, die Frage ist, ob sie das ohne ihre berühmte Familie auch geschafft hätte?), hat unglaubliche 129 Millionen Follower auf Instagram.

„Jedes Mädchen, das hier steht, folgt denen, weil’s einfach irgendwie echt unterhaltsam ist“, so Jessica Paszka. Vor Ort wurde vermutet, dass Kylie pro Post (also pro Bild, das sie veröffentlicht) nicht unter einer Million Dollar verdient. „Und dann wundern wir uns, dass alle Kinder nur noch Influencer werden wollen“, grinste Brandão in die RTL-Kamera.

Laut WHO (Weltgesundheitsbehörde) werden in den meisten Ländern mittlerweile mehr Werbegelder für digitale Medien als für TV-Werbung ausgegeben und drei Viertel der 13- bis 17-Jährigen sollen bereits in sozialen Medien Marken folgen.

Colloseum-Mitbegründerin Silke Schulz, oder eben ihre Berater, wissen das perfekt auch für die Mode-Marke zu nutzen. Die Zielgruppe liegt hier bei 15 bis 25 Jahren.

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2012 musste Silke Schulz übrigens einen ganz schweren Schicksalsschlag verkraften. Ihr Ehemann Rainer Schulz, mit dem sie 1996 das Unternehmen gründete, stürzte mit seinem Firmenjet ab - sie war zu dem Zeitpunkt gerade schwanger mit Drillingen!