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Zehenbruch vor Premiere: Marika Lichter bei den Seefestspielen in Mörbisch

Schon in den 1960er Jahren hat Marika Lichter in Mörbisch gespielt, wie sie dem KURIER erzählt. "Da saß man noch auf so Heurigenbänken. Die Garderoben waren auch aus Holz und du hättest dich am liebsten draußen umgezogen, weil du bist reingekommen und es war voller Gelsen", erinnert sie sich lachend. 

"Das war unfassbar damals und es gab noch nicht so starke Sprühmittel. Das war Hardcore. Das war ein Liebesbeweis an das Stück und an die Musik." Später stand sie auch beim Vogelhändler (1998) und beim Graf von Luxemburg (2006) auf der Seebühne. 

"Ich war jetzt 18 Jahre nicht in Mörbisch und genieße es sehr, wieder dort zu sein. Ich mag es sehr." In "My Fair Lady" (Premiere am kommenden Donnerstag) ist sie als Mrs. Higgins zu sehen. 

"Für mich ist die Mrs. Higgins eine Rolle, die echt ein Fachwechsel ist. Es ist eine Sprechrolle, ich hab nix zu singen, was mich einerseits kränkt, andererseits denke ich, ja, warum nicht. Also kränkt ist übertrieben, aber ich singe ja gern", meint sie augenzwinkernd.

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"Das Besondere an Mörbisch ist schon einmal die Atmosphäre. Ich hab viel Sommertheater gemacht in meinem Leben, aber Mörbisch hat immer eine ganz besondere Atmosphäre, es ist anders. Nicht nur, weil die Bühne riesig ist. Ich liebe den Geruch des Schilfs und des Wassers. Ich liebe das. Das ist wie Hitze und Sommer." Auch die Atmosphäre unter den Kollegen würde sie sehr schätzen, es sei alles so unaufgeregt. "Man freut sich auf jede Probe, man geht gerne hin, es ist immer kreativ und es passiert immer etwas Positives und das ist sehr wohltuend." 

Weniger wohltuend ist der kleine Unfall, den sie kürzlich hatte. Sie ist nachts gegen den Türstock gelaufen und hat sich die Zehe gebrochen. "Es tut sehr weh. Ich muss durchbeißen, aber die Wege dort auf der Bühne sind sehr lang. Es ist schon schmerzhaft. Ich werde mir heute vor der Generalprobe noch eine Tablette reinwerfen."

22 Vorstellungen sind zu spielen, was auch eine logistische Herausforderung für Lichter ist. "Ich habe ja auch in Kärnten Veranstaltungen, die ich mache und da muss ich hin- und herfahren, aber es geht alles. Ich werde wahrscheinlich Ende des Sommers Erholung brauchen, werde ich aber nicht schaffen, weil ich bis Ende Oktober eingeteilt bin", erzählt sie. "Ich spiele ja auch wieder mein Stück ,Ich hab (k)ein Heimatland' in den Kammerspielen in Wien ab Oktober und ich spiele in Kobersdorf und die CD ist erschienen, da hab ich auch ein paar Auftritte. Der Herbst ist auch immer herausfordernd mit allen möglichen anderen Dingen." 

Ihr ultimativer Gelsentipp ist übrigens ein Mittel, welches nur in einer ganz bestimmten Apotheke in Eisenstadt hergestellt wird. "Die Barbara Karlich hat mir das geschenkt. Das ist ein wunderbarer Gelsenspray, das intensivste überhaupt!", sagt sie. "Der Tipp ist natürlich, wenn es geht, nicht kratzen, aber das ist schwer. Und Insecticum. Ich hab es in allen Größen – in meiner Handtasche, auf meinem Schminktisch."