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Wie Katja Riemann, Cornelius Obonya und Co. die Terror-Nacht in Wien erlebten

An den Abend vom 2. November 2020 kann sich wohl noch jeder ganz genau erinnern. Gegen 20 Uhr fielen Schüsse in der Wiener Innenstadt, kurze Zeit später wurde von einem Terroranschlag gesprochen. Die Künstlerin Sabine Wiedenhofer erlebte diese schreckliche Tat hautnah mit, da sie sich zur Zeit des Attentats mit ihren Kindern in einem Lokal in der Seitenstettengasse aufhielt.

"Wir saßen im hinteren Bereich des Restaurants, als plötzlich zwei junge Mädchen hereinstürmten und vor dem Küchenausgang hektisch telefonierten und etwas von einem schießenden Mann erzählten. Viele der Gäste nahmen die Aussagen nur begrenzt ernst, bis sich auf einmal, wie durch die Hand eines Geisterdirigenten orchestriert, sämtliche Gäste binnen Sekunden unter die Tische des Lokals legten. Das Licht wurde abgeschaltet", schilderte Wiedenhofer ein Jahr danach dem KURIER.

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In den darauffolgenden Tagen und Wochen wurden unzählige Lichter für die Opfer der Gewalt aufgestellt, die Sabine Wiedenhofer dann zu Kunst verwandelte.

Heute, Dienstag, werden diese bei der "Innocent"-Benefizgala versteigert. Der Reinerlös kommt über den Verein "Weißer Ring – Verbrechensopferhilfe" den Opfern und Hinterbliebenen zugute.

Unterstützung bekommt Sabine Wiedenhofer dabei von zahlreichen Künstlern, die bei der Gala mitwirken, wie etwa Schauspieler Cornelius Obonya, der auch seine Erinnerungen an besagte Nacht teilt. Besonders schockiert war er vom Vorgehen des TV-Senders einer österreichischen Boulevardzeitung.

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"Ich war fassungslos über die Gier nach Blut und Leichen. Es war unerträglich. Gleichzeitig dachte ich, dass es nun eben auch Österreich erwischt hat, der Terror ist angekommen. Das war vorschnell und falsch. Nicht 'der Terror', aber eine Gewalttat. Es gibt niemals kollektives Verschulden. Nur einzelne fehlgeleitete Menschen."

Die Aktion von Sabine Wiedenhofer bezeichnet er als "eindrücklich". "Sie will etwas geben zum Verstehen, zum Abschied nehmen können, vielleicht sogar zur Versöhnung. Das möchte ich auch – und kann und darf ich in dieser Weise tun.“

Die deutsche Schauspielerin Katja Riemann kann sich noch gut erinnern, dass eine Kollegin aus Wien "völlig aufgelöst war, da Freunde von ihr die ganze Nacht im Keller eines Restaurants verbrachten, das unter Beschuss war."

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Hilde Dalik wird die Gala gemeinsam mit Christoph Feurstein moderieren und kann sich ebenfalls noch gut an den Abend erinnern. "Wir waren am Land in der Steiermark und haben die Nachrichten vom Anschlag im Fernsehen und über Social Media verfolgt. Wir waren schockiert und haben versucht, Verwandte zu erreichen, die an dem Abend in der Innenstadt waren."

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Und Feurstein wünscht den Opfern und Hinterbliebenen, "dass der Schmerz irgendwann leichter wird und eben, dass sie zu ihrem Recht kommen."