Warum Sänger Thorsteinn Einarsson sein Leben geändert hat
Von Lisa Trompisch
Wenn einer „Eyjafjallajökull“ (ein Vulkan) unfallfrei aussprechen kann (noch dazu mit sonorer Stimme), dann wohl Musiker Thorsteinn Einarsson (28), schließlich ist er im isländischen Reykjavik geboren. Mit fünf zog er mit seiner Familie (sein Vater ist Bass-Bariton Einar Th. Gudmundsson) nach Salzburg.
Nach der Trennung seiner Eltern ging’s zurück nach Island, mit 14 kam er aber wieder nach Österreich. Und obwohl die Musik immer schon seine große Leidenschaft war, absolvierte er eine Kochlehre.
„Ich fand, es ist ein kreativer Job. Ich war nicht gut genug in der Schule, um in ein Musikgymnasium zu gehen oder Musik zu studieren. Ich wollte immer Musiker werden, aber ich bin nicht der Schulmensch gewesen, deshalb hab ich mir gedacht, ich werde Koch“, erzählt er in der KURIERTV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Die ganze Sendung:
Seine große Chance ergriff der damals 18-Jährige dann bei der ORF-Show „Große Chance“ (er belegte Platz 4), sein Finalsong „Leya“ wurde zum Hit. Jetzt, zehn Jahre später kehrte er nicht nur als Juror zur „Großen Chance“ zurück („Das war einer der schönsten Momente meines Lebens, muss ich ehrlich sagen.“), sondern veröffentlichte auch mit „Hotel Heartache“ quasi die Fortsetzung zu „Leya“.
Und mit seiner Musik gibt Einarsson auch immer viel über sich preis. „Ich hab schon über alles geschrieben, was ich erlebt habe. Es gibt keine Grenzen.“ Aber wo viel Licht, da auch viel Schatten – der Sänger litt unter Panikattacken und Depressionen, verlor Ende 2022 auch seinen großen Bruder.
„Mir ging es schrecklich. Ich war nicht ich.“ Er zog von Wien nach Gmunden („Ich bin einfach ein Kleinstadtmensch. Ich mag’s, wenn ich meinen Nachbarn kenne.“) und hörte auch mit dem Trinken auf.
„Ich hab seit 6. Dezember 2022 keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken, ich mache fünfmal die Woche Sport und seitdem schreibe ich auch bessere Songs, hab mehr Spaß am Leben. Wenn du so wie ich schon Depressionen hast, dann hilft Alkohol nicht. Für mich war es klar, das ist nicht mehr mein Freund. Das war lustig für zehn Jahre, aber nix mehr für mich.“
Dafür wird er jetzt „mehr Musik denn je releasen. Ich werde fast monatlich einen Song releasen, das ist mein Plan. Ich habe schon letztes Jahr das ganze Album fertiggeschrieben.“
Übrigens würde ihn auch die Schauspielerei reizen. „Ja, total, das würde mich sehr interessieren.“ Seine markante Stimme war auch schon mal in einer Werbung zu hören. „Ich war tatsächlich einmal die Jingle-Voice von einer italienischen Burgerkette. Das ist aber schon ein paar Jahre her. Das war echt witzig. Aber ich will unbedingt so was machen. Ich könnte mit meiner Stimme auch gut den Bösewicht machen.“
Den smarten Isländer machen vor allem Essen „und wenn man einfach echt etwas geleistet hat am Tag“ glücklich (laut Welt-Glücks-Report liegt Island auf Platz 3). „Wenn man den inneren Schweinehund überwunden hat und ein paar Sachen gemacht hat, die man eigentlich nicht machen will, dann fühlt man sich gut. Mach eine Sache jeden Tag, die du eigentlich nicht machen willst, dann kannst du die schönen Sachen noch mehr genießen.“
Welche Vorbilder Thorsteinn Einarsson hat, warum er öffentlich nicht gerne über seine Freundin spricht, woher der Musiker seine Inspiration nimmt und wie er mit Kritik umgeht, sehen Sie im Video oben.