Warum "Jedermann" Philipp Hochmair das Festspiel-Publikum manchmal leid tut
Von Lisa Trompisch
Der "Jedermann" sei sicher eine seiner Lebensrollen, betont Schauspiel-Star Philipp Hochmair. Tourt er doch auch schon länger mit seiner Solo-Performance „Jedermann Reloaded“ durch die Lande. Die nächste Aufführung ist am 9. August auf der Burg Clam.
Als 2018 Tobias Moretti während der Spielzeit erkrankte, sprang er spontan ein. "Ich bin wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt, der das ganze Stück auswendig kann, inklusive Nebenrollen", sagt er gegenüber "Tips".
In Salzburg herrscht jedenfalls ein Griss um ihn, wo er hinkommt, wird er um Autogramme und Selfies gebeten.
"Damals, als ich für Moretti eingesprungen bin, hatte ich fünf Tage lang den maximalen Zirkus. Das war toll. Aber wenn das zwei Monate so geht, muss man schon darauf achten, zwischendurch seine Ruhe zu finden. Ich verstehe die Neigung, sich zu verstecken. Denn den Jedermann zu spielen, ist ja nicht nur Spaß, sondern eine auch physische Herausforderung", sagte er im Vorfeld in einem KURIER-Interview.
Und wenn dann auch noch die Sonne mit voller Wucht auf den Domplatz scheint, kann es auf der Bühne schon mal um die 50 Grad heiß werden - kein Problem für den "Jedermann".
"Wir Schauspieler bewegen uns ja, da hält man das schon aus, da tut mir eher das Publikum leid, das ruhig in der prallen Sonne sitzen muss."
Vorgänger-Jedermann Michael Maertens zum Beispiel plädierte für einen verpflichtenden Umzug ins Große Festspielhaus bei großer Hitze.
"Da habe ich mich ein, zwei Mal, als es ganz heiß war, auf die Bühne gestellt und mich gefragt: Wie soll das gehen?", sagte er in einem "Ö3"-Interview.
"Es kippen ja auch immer wieder Menschen während der Vorstellungen um. Letztes Jahr gab es reihenweise Sanitätseinsätze bei den 17-Uhr-Vorstellungen", meinte er da.
"Seit einigen Jahren diskutieren wir die erträglichen Temperaturobergrenzen für Publikum wie Ensemble auf dem Domplatz bei den Nachmittagsvorstellungen." Sie gehe davon aus, "dass über kurz oder lang Vorstellungen aufgrund der zu großen Hitzebelastung ins Große Festspielhaus verlegt werden müssen", sagte Festspiel-Schauspielchefin Bettina Hering damals gegenüber den "Salzburger Nachrichten".