So wohnt „Mama Putz“ Cécile Nordegg im echten Leben
Von Lisa Trompisch
Wenn Cécile Nordegg die Türe öffnet, dann blendet es einen regelrecht – nicht nur wegen ihrem wirklich äußerst charmanten Lächeln, sondern weil einem ihre ganze Wohnung förmlich entgegenstrahlt. Weißer als Weiß, um gleich im Werbejargon zu bleiben. „Licht ist für uns alles, Atmung und Leben“, lacht sie. Und dann gleich der perfekte Haushaltstipp, der Boden ist nämlich aus versiegeltem Zement und wenn etwaige Flecken nicht abwaschbar sind, „malen wir einfach drüber“.
Und alles dreht sich und bewegt sich in der wunderschönen 300-Quadratmeter-Wohnung mitten in Wien, denn die meisten Möbelstücke haben Räder und lassen sich je nach Lust und Laune einfach verschieben. „Man zieht sich ja auch jeden Tag anders an, man will Bewegung“, so das Multitalent (Schauspielerin, Künstlerin und Sängerin), dem die Kunst quasi in die Wiege gelegt wurde.
Die Mutter war Schauspielerin und der Vater technischer Direktor des Burgtheaters (gilt auch als Erfinder der Zylinderdrehbühne), auch ihre Tochter Tahnée ist nach einer ganz kurzen Phase, in der sie Ärztin werden wollte, Schauspielerin geworden.
Im französischen Jazz fühlt sich Cécile als Sängerin momentan am wohlsten, in Frankreich wird ihre Musik rauf und runter gespielt, auch England soll jetzt folgen. Nur in Österreich geht’s ihr wie vielen heimischen Künstlern, „du bist nie der Prophet im eigenen Land. Österreich macht es den eigenen Leuten schon schwer, ich bin von hier und es wäre eine normale oder schöne Geste, dass du da auch mitatmen können solltest“.
Seit mittlerweile unglaublichen 20 Jahren kennt man sie hierzulande vor allem aus einer für manche zugegebenermaßen manchmal auch etwas nervigen Möbelhaus-Werbung, als Mama Putz. „Auf der Straße werde ich schon immer wieder erkannt, aber vor allem von Kindern. Ich schau ja anders aus, als in der Werbung. Das ist ja nur eine Rolle, die ich einmal im Jahr für fünf, sechs Tage spiele, aber Kinder sehen das, die schauen dir in die Augen. Erwachsene erkennen mich kaum“, so die Schauspielerin, die sich übrigens ganz besonders auf ihre Rollen vorbereitet – und zwar mit der Nase!
„Der Geruchssinn ist für mich sehr wichtig, ich frage mich, wie die Person riechen würde, welches Parfum dazu passt. Das kaufe ich mir dann und spüre mich so in die Rolle hinein“ Und wie riecht dann jetzt Mama Putz? „Sie hat ein sehr männliches Parfum, so als Gegenpol“, grinst Nordegg.
Viele Gegenpole gibt es auch in ihrer Wohnung, die sie gemeinsam mit ihrem Mann, Künstler Jonathan Berkh, und Sohn Talin bewohnt.
Das Reine, das Weiße, das Aufgeräumte und dazwischen bunte Flecken, auch afrikanischer Herkunft. „Ich liebe die Kultur, die Ehrlichkeit und die Eleganz der Menschen. Meine besten Freunde sind aus Afrika.“
Absolute Highlights in der Wohnung sind eine alte Jukebox und ein Bugs-Bunny-Flipper. Aber nirgends findet man einen Fernseher.
Übrigens, heuer geht's für die ganze Familie Putz auf den Opernball! Richard Lugenr hat sich nicht nur für die Möbelhauswerbung fernsehtauglich einspannen lassen, sondern hält auch was er da verspricht und nimmt alle mit aufs Staatsgewalze.