Salzburger Festspiele: Jedermann mit Maske bei Elektra
Von Lisa Trompisch
Eine „Sisyphusarbeit“ sei es gewesen, die Salzburger Festspiele in Coronzeiten zu realisieren, so Intendant Markus Hinterhäuser. Am Samstag fanden dann endlich die ersten Premieren statt und die Gäste hielten sich brav an alle Vorsichtsmaßnahmen.
Selbst auf dem Weg zum Festspielhaus zur großen Elektra-Premiere trugen viele schon ihre Masken. Beim Reingehen waren sie sowieso Pflicht.
„Genäht von meiner Mutter und meiner Tante“, erklärte Ex-Opernball-Lady Maria Großbauer ihr Model mit Noten.
Und doppelt hält sowieso besser, ist sich Schauspielerin Sunnyi Melles sicher – sie kam mit Maske und Schild (auf das sie ein 100-Jahre-Festspiele-Pickerl klebte).
„Man wird sich halt daran gewöhnen müssen“, so Ex-Raiffeisengeneral und leidenschaftlicher Festspielgast Christian Konrad.
Genug von der Maske, zurück zur Kunst, ganz im Sinne von Präsidentin Helga Rabl-Stadler. „Über diese Elektra-Inszenierung wird man noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte reden“, ist sie sich sicher.
„Coronabedingt findet das Jubiläumsjahr unter besonders schwierigen Umständen statt. Mein Besuch bei den heurigen Aufführungen in dieser herausfordernden Zeit einer Pandemie, die noch nicht ausgestanden ist, ist ein klares Bekenntnis zur Kunst und Kultur“, zeigte Präsident Alexander Van der Bellen Flagge.
Auch Literaturnobelpreisträger Peter Handke, der heute, Sonntag, mit seinem Stück „Zdenek Adamec“ Premiere feiert, schaute sich Elektra an.
Etwas später fand man sich am Domplatz ein, wo Tobias Moretti als „Jedermann“ seine letzte Premiere bestreiten sollte.
Dann der Supergau – die 1.200 Gäste saßen bereits auf ihren Plätzen, als plötzlich ein Gewitter losbrach, man musste ins Große Festspielhaus übersiedeln. Und die Premierenfeier fiel ja sowieso ins Wasser.
„Uns fehlt das schon. Da feiern wir ein wenig, tauschen uns aus. Das gehört einfach dazu“, so Nina Proll, deren Ehemann Gregor Bloéb den Teufel und Guten Gesell spielt.