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Physiker Werner Gruber über Corona: Risikogruppen separieren

Durch ihn wird auch die teils spröde Materie der Physik greifbar und lebendig. Der unterhaltsame Erklärer Werner Gruber feiert heute, Sonntag, seinen 50. Geburtstag.

Berühmt wurde er durch die amüsante Wissenschaftssendung „Science Busters“.

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Seinen Ehrentag will er im kleinen, privaten Kreis begehen. „Wir werden uns einen netten Nachmittag machen. Klassisch mit Torte zusammensitzen und mit ein paar Geschenken.“ Als Wunsch äußert er gegenüber dem KURIER „noch weitere 50 Jahre“.

Dass Werner Gruber seinen 50. Geburtstag noch feiern kann, hat mit großem Glück zu tun. 2015 brach der Physiker im Auto auf dem Heimweg von einer „Science Busters“-Veranstaltung plötzlich zusammen – Herzstilltand. Sein Kollege Martin Puntigam reagierte damals blitzschnell und rettete ihm gemeinsam mit einem zufällig vorbeikommenden Rettungssanitäter und den Einsatzkräften das Leben. Erst nach 20 Minuten konnte Gruber wiederbelebt werden. Seitdem feiert er am 26. September seinen zweiten Geburtstag. Gravierende Änderungen an seinem Lebenswandel hat er aber nicht vorgenommen.

„Wie ich aus dem Spital hinausgegangen bin, habe ich mit den Ärzten sehr viel gesprochen und die haben mir sehr klar gesagt, dass es nicht an mir gelegen ist. Es hat weder etwas mit meinem Übergewicht, noch mit meinem Lebenswandel zu tun, sondern das kann definitiv jedem Menschen jederzeit passieren.“ Ab und zu gibt es dann aber schon Situationen, wo Gruber klar wird, wie knapp es wirklich war.

„Ich muss auch dazu sagen, dass es natürlich Momente gibt, wo man sagt: ,Okay, das könnte jetzt anders sein. Schön, dass ich das noch erleben durfte.’ Im normalen Alltag rechnet man ja nicht damit, dass man einmal tot ist. Hin und wieder taucht dieser Gedanke auf, er ist jetzt aber nicht erschreckend oder panikmachend, sondern zur Kenntnis nehmend.“

Apropos Panik: Diese ist im Falle des Coronavirus nicht angebracht, findet Gruber. „Ich glaube, der ganz wichtige Punkt ist, dass es nicht Ebola ist. Wichtig ist, dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger mit Lungenerkrankungen und die, die etwas älter sind, von der Gesellschaft ,separieren’. Das klingt jetzt relativ brutal. Dass man sagt: ,Ok, wisst ihr was, ich geh für euch einkaufen und stelle euch die Einkaufstaschen vor die Tür, damit euch nix passiert.’ Das sind glaube ich genau die Sachen, die man jetzt in der aktiven Solidarität zeigen kann. Hände waschen sollte man prinzipiell machen, das ist jetzt auch nix Neues.“

Den Chef des Planetariums wird dieses aber jetzt länger nicht sehen – und das hat nichts mit Corona zu tun. Wener Gruber nimmt sich ab morgen, Montag, eine Auszeit, um sich wieder vermehrt seiner Forschung zu widmen.