Maximilian Schell soll auch eigene Tochter sexuell missbraucht haben
"Szenen keiner Ehe" nennen Marie Theres Relin, Tochter von Maria Schell (1926-2005) und Franz Xaver Kroetz ihr gemeinsames Buch, in dem die Schauspielerin und der Dramatiker über ihre (frühere) Beziehung nachdenken. Es geht um vernarbte Wunden, eine erneut erwachende Zuneigung, um Existenzsorgen und das Hadern mit dem Älterwerden. Obwohl "Szenen keiner Ehe" erst am Montag erscheint, hat es im Vorfeld schon ordentlich für Aufregung gesorgt.
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Hinweis der Redaktion: Der folgende Text enthält explizite Darstellungen sexueller Gewalt, die von Betroffenen ausformuliert werden.
Denn die 57-jährige Relin erhebt in ihrem Buch auch schwere Vorwürfe gegen ihren Onkel, den 2014 verstorbenen Schauspielstar Maximilian Schell. "Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert - ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen", wurde in mehreren deutschen und österreichischen Medien vorab aus dem Buch zitiert.
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Nun wandte sich auch Schells Tochter Nastassja Schell (34) an die Öffentlichkeit. Gegenüber der deutschen Bild-Zeitung gab die Schauspielerin an, ebenfalls missbraucht und manipuliert worden zu sein.
Nach der Trennung ihrer Eltern habe sie mit ihrem Vater in einem Einzelbett im Gästezimmer geschlafen. "Kinder in einem Alter, in dem ich damals war, die können das nicht einschätzen, was richtig oder falsch ist. Ich wurde angeleitet als kleine Tochter, wie ich mich im Bett mit meinem Vater zu verhalten habe. Streicheleinheiten und im intimen Bereich berührt werden ist sexueller Missbrauch. Und das hat er gemacht. Nur, weil es nicht zur Penetration kam, heißt das nicht, dass dies weniger Missbrauch ist", so Nastassja Schell, deren Mutter die russische Schauspielerin Natalja Eduardowna Andreitschenko ist.
Laut eigenen Worten soll Maximilian Schell Nastassja vermittelt haben, "dass es früher üblich war, dass Väter ihre Töchter entjungfern".
"Alle haben mich mundtot gemacht"
Pädophile Neigungen Schells seien innerhalb der Familie bekannt gewesen, so seine Tochter zu Bild. Sie selbst habe laut dem Bericht 2002 im Alter von 18 Jahren über ihre Erlebnisse gesprochen. "Alle aus unserem Umfeld wussten davon. Nur haben mich alle mundtot gemacht."
Schells Witwe Iva Schell zeigte sich in Reaktionen erschüttert, hielt aber auch fest, nie derlei bei ihrem Mann beobachtet zu haben und sich nicht über Vorfälle äußern zu können, die vor Jahrzehnten womöglich passiert seien.