Harald und Ingeborg Serafin: "Haben uns neu ineinander verliebt"
Von Lisa Trompisch
Nicht gesucht, aber schlussendlich sehr glücklich gefunden – so könnte man Ingeborg und Harald Serafins schicksalhafte Begegnung beschreiben. Die war einst im Sacher. "Jeder hat auf jemand anderen gewartet, weil wir dort verabredet waren. Ich kam rein und da war kein Mensch, nur verloren eine Blondine. Es wurde mir fad und ich ging auf sie zu und sagte: 'So allein, gnädige Frau?' Und sie war ganz entsetzt", erzählt er lachend in der Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah."
"So eine blöde Anmache. Das war ja das Schlimmste, was ich je gehört habe", so Ingeborg keck. "Na ja, wer im Café sitzt, kann keine andere Anrede erwarten. Egal, ich hab dich jedenfalls niedergerungen. Das war das erste Mal und jetzt ringst du mich immer nieder", kontert ihr Angetrauter augenzwinkernd.
Der Rest ist eine über 40 Jahre währende Liebesgeschichte, die gerade jetzt in Pandemie-Zeiten und den diversen Lockdowns noch inniger geworden ist. „Wir zwei haben uns so gut verstanden. Wir haben uns neu ineinander verliebt“, so „Mausi“, wie Ingeborg liebevoll von ihrem Harald genannt wird.
Eine wunderbare Frau
Er schätzt an der ehemaligen Unternehmerin besonders "ihr Zahlengedächtnis. Das braucht ja ein Künstler ständig, weil man ja dauernd herumtelefonieren muss. Zweitens schätze ich an ihr, ihre Erziehung. Drittens, dass sie ganz selten die Nerven verliert. Und viertens, dass sie so eine wunderbare Frau ist", streut er ihr Rosen.
Der Altersunterschied von 10 Jahren – sie feiert am 23. Dezember ihren 80er, er einen Tag später seinen 90er, würde sich aber schon sehr bemerkbar machen, wie der ehemalige Mörbisch-Intendant eingesteht.
"Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass ich nicht mehr mit ihr Schritt halten kann. Sie ist ja zehn Jahre jünger und mir immer ein paar Schritte voraus, und ich humple hinterher. Aber sie gibt nicht auf, ich muss mitgehen. Aber das ist wichtig im Leben, wenn schon so ein großer Unterschied ist, dass sie mich mitnimmt."
Viel Gesundheit
Er sei auch immer wieder für die "neuen Impulse" dankbar. Zu ihren Jubiläen wünschen sich beide, "gesund bleiben und noch ein paar Jährchen zu leben" und "dass mein Rücken noch ein paar Jahre hält, dass ich spazieren gehen kann", wie Harald ergänzt.
Das mit den Geschenken ist ja sowieso eine ganz heikle Sache. "Ich traue mir gar nicht, ihr etwas zu schenken, weil sie mich dann sofort ins Geschäft zurückschickt und sagt: 'Nein, ich habe genug davon'", erzählt er lachend.
Aber was ist denn jetzt schlussendlich eigentlich das Geheimnis einer so lang andauernden Liebe? "Mein Geheimnis ist, dass Harald sich angepasst hat, was komisch klingt, aber er hat sich mir wirklich sehr angepasst. Er hat all das, was er vielleicht am Anfang als negativ empfunden hätte, dann doch positiv gesehen, und wir haben einfach eine irre Harmonie", verrät Ingeborg, die jetzt auch eigentlich gar nichts mehr an ihm nervt.
"Es gab Dinge, die mich an ihm genervt haben, aber das ist vorbei. Ich habe es ihm gesagt und er hat damit aufgehört. Jetzt stört mich gar nichts mehr."
Welche liebevollen Worte Sohn Daniel an seine Eltern gerichtet hat, warum laut Harald "das Sparen und das Behandeln des Geldes" unbedingt an den Grundschulen gelehrt werden sollte und warum man gerade in Zeiten wie diesen sehr diszipliniert sein sollte, sehen Sie im Video oben.