Ferner packt in Buch aus: "Lehrer haben mehr Angst vor Schularbeiten als Schüler"
Von Lisa Trompisch
Kabarettist Andreas Ferner, der auch Lehrer ist, verarbeitet seine Schulerfahrungen immer wieder humorig zu Bühnenprogrammen. Jetzt hat er gemeinsam mit seiner Regisseurin Marion Dimali das Buch „Echt jetzt, Herr Fessor? – Alltag eines Lehrers“ (edition a; 22 Euro) herausgebracht.
"Das ist eine launige Bildungskritik in Romanform", sagt er dem KURIER. Es sei auch eine Art Therapie, also, dass man über den ganzen Schulwahnsinn auch lachen kann.
Im Buch geht’s um Themen wie "die Hölle der Eltern-WhatsApp-Gruppen" oder, dass Lehrer vor Schularbeiten viel mehr Angst haben, als die Schüler. "Du kannst sie noch so einfach machen, du musst dich trotzdem fürchten, ob sie es schaffen werden", so Ferner. "Man muss auch Angst haben, ob man nicht gleich verklagt wird."
Aber, er bringt auch Lösungsvorschläge, wie Wertschätzung und Anerkennung gegenüber den Lehrern oder das Einstellen von Unterstützungspersonal.
Ferner erzählt in seinem Buch auch von Eltern, bei deren Besuchen am Elternabend man als Lehrer sicherheitshalber eine Rechtsschutzversicherung abschließen sollte. Denn die schlechte Benotung ihrer hochbegabten Kinder kann nur auf unfaire Behandlung zurückzuführen sein. Oder von jenen, die arglos fragen: "Und, was kommt denn zur Schularbeit?“ Und es nicht glauben können, wenn er antwortet: "Der Schularbeitststoff."
Auch das Gendern in der Schule kommt vor – ist die weibliche Form von "Oida" dann "Oide"?
Mit viel Augenzwinkern zeigt Ferner eine Generation von Schülern, von denen auch die Lehrer noch einiges lernen können – zum Beispiel, wie man das perfekte Selfie macht.