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Sisi-Ur-Ur-Enkel Leopold Altenburg: Warum seine Familie nicht mehr Habsburg heißen wollte

Wenn wir in Österreich noch Adelstiteln hätten, "dann warat ich ein Prinz", schmunzelt Leopold Altenburg (53) in der KURIERTV-Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah". Altenburgs Großvater war Clemens Salvator von Österreich-Toskana, Sohn von Marie Valerie Habsburg-Lothringen (Sisis "die Einzige") und Kaiser Franz Josephs Lieblingsenkel.

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Durch die damals als nicht standesgemäß angesehene Heirat mit Elisabeth Rességuier de Miremont musste Clemens Salvator von Österreich-Lothringen seinen Namen in Altenburg ändern. Er trug zuerst den Titel Graf, wurde später in den Prinzenstand erhoben, "es war trotzdem für meine Großmutter schon auch eine Demütigung. Sie wurde nicht akzeptiert", erzählt Altenburg.

Kurz nach ihrem Tod wurde der Familie angeboten, sich wieder Habsburg zu nennen und auch die damit verbundenen Erzherzog-Titel anzunehmen – die Familie lehnte in Gedenken an die Großmutter ab.

Wertvoll und befreiend

"Ich selbst muss sagen, ich möchte jetzt nicht so gerne Habsburg heißen. Es hat mir schon geholfen, einfach nur Altenburg zu heißen, gerade wie ich nach Deutschland gegangen bin. Da wusste keiner, dass ich ein Nachfahre bin und aus aristokratischem Haus. Da konnte ich einfach Schauspieler sein. Das war für mich wertvoll und befreiend."

Aufgewachsen in der Steiermark hat er schon früh seine Leidenschaft fürs Schauspiel entdeckt. "Auf der Bühne stehen, die Leute zum Lachen bringen oder sie auch berühren", hat das Feuer in ihm entfacht. Seine Eltern haben seine Berufswahl unterstützt.

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Besonders das Komödiantische liegt ihm, 1999 war er Mitgründer des Musikkabarettduos "Leopold & Wadowski". Und er wurde auch ein Krankenhausclown bei den "Rote Nasen".

"Von allem, was ich mache, ist die Arbeit des Clowns die Intensivste", aber er habe sich einfach "verliebt in diese Berufung". Mitleid ist bei dieser Arbeit fehl am Platz, es würde ums "Mitfühlen" gehen. "Wir erleben da schon unglaubliche Geschichten, die dann auch bereichernd sind."

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Adel fasziniert

Warum Adelshäuser bis heute so eine Faszination ausüben, kann Altenburg durchaus nachvollziehen. "Wir sind immer fasziniert von archaischen Figuren. Wenn man jetzt sagt: Eine Königin, eine Kaiserin – das ist etwas Archaisches. So wie auch der Priester oder auch der Clown. Das sind Figuren, die uns faszinieren, wo man vielleicht auch das Menschliche erspüren möchte. Vielleicht steckt das auch in den Genen drinnen. In Österreich und den Kronländern haben die Habsburger ja auch 640 Jahre lang geherrscht."

Apropos Kaiserin, Altenburgs Ur-Ur-Großmutter Elisabeth hat nicht viel mit der romantischen Darstellung von Romy Schneider (1982) in den Sissi-Filmen (alleine schon ein "s" ist zu viel) gemein. "Ich glaube, es war einfach, sie zu lieben, aber schwer mit ihr auszukommen. Sie war nicht wirklich ein einfacher Mensch und sie hat sich vielleicht selbst immer wieder als Opfer gesehen und das ist ihr auch immer wieder gelungen über den Tod hinaus, dass alle sich denken: die arme Sisi. Ich glaube, sie hat auch gut austeilen und sehr kompliziert sein können."

Den Ratschlag seines Vaters "verleugne deine Herkunft nie, aber noch weniger fordere Anerkennung von deiner Umwelt, weil du ein Prinz bist", hat er gerne angenommen. "Das war eine sehr richtige Haltung, die er uns mitgegeben hat." Über seine bewegte Familiengeschichte hat Altenburg 2019 das Buch "Der Kaiser und sein Sonnenschein" geschrieben.

Am 16. Jänner steht er gemeinsam mit Kunsthistorikerin Katrin Unterreiner mit dem launigen Programm "Habsburg in- und auswendig" auf der Bühne des Stella Theaters in Wien. "Ihr Blick ist der auswendige auf die Familie und meiner kommt von innen heraus." Die beiden haben sich beim ServusTV-Dreh "Auf den Spuren des Kaisers" kennengelernt. Und Leopold Altenburg plant auch einen Austropop-Abend in Wien.

Was für ihn der Satz "Adel verpflichtet" bedeutet, mehr zu seiner berührenden Arbeit als "Rote Nasen"-Clown und was ihn besonders an Theater-Doyenne Elfriede Ott (2019), eine seiner Schauspiellehrerinnen, fasziniert hat, sehen Sie im Video oben.