20 Jahre Lara Croft: Warum Angelina Jolie die Kult-Rolle fast abgesagt hätte
Von Lisa Trompisch
Irgendwann müssen wir uns dem stellen, wer wir sind und wer wir sein sollen“, so Lara Croft im Action-Streifen „Tomb Raider“.
Und genau das hat auch die Hauptdarstellerin Angelina Jolie (46) gemacht, denn eigentlich wollte sie zuerst gar nicht die toughe Archäologin, bekannt aus einem Video-Spiel, verkörpern. Sie habe nicht das Gefühl gehabt, dass dieser Charakter zu ihr passe und wollte daher ablehnen. Aber man lockte sie damit, die halbe Welt bereisen und mit dem britischen Militär trainieren zu können.
Übrigens waren auch die Kolleginnen Sandra Bullock (56) und Cameron Diaz (48) im Gespräch für diese ikonische Rolle.
Jolie nahm dann doch an und machte die weibliche Version von Indiana Jones zum Kult. Das ist jetzt exakt 20 Jahre her, denn im Juni 2001 feierte der erste Teil Premiere.
Sie habe anfangs Lara Croft „sogar gehasst, weil ich mich mit ihr physisch verglichen habe“. Und da schneide man als Frau immer schlechter ab, erzählte sie damals im Interview mit faz.net.
Die Videospielvorlage hatte nämlich ziemlich unrealistische weibliche Proportionen.
„Obwohl ich ja selbst nicht gerade flachbrüstig bin, hätte ich diese Riesenbusen-Wespentaille-Kombination körperlich gar nicht hingekriegt. Also mussten wir Kompromisse machen. Außerdem hat mir der extrem physische Aspekt der Rolle sehr gefallen. Ich finde dieses sportliche ,Kick Ass’-Element – gerade bei einer Frauenfigur – ganz besonders spannend.“
Und sie trainierte hart für die Rolle: Kickboxen, Gerätetauchen, Yoga, Kampfkunst, Waffentraining, Schwerttraining, Kajakfahren, Fußball und sogar Bungee-Ballett standen sechs Tage die Woche auf dem Programm. Dazu natürlich eine spezielle Diät.
„Ich war extrem außer Form und seit Jahren nicht mehr in einem Fitnessstudio. Durch all das Training hatte sich mein Körper verändert. Und mein Geist hatte sich verändert, weil ich einen völlig anderen Fokus hatte. Ich fühlte mich, als würde ich zu einer Spezialagentin geformt.“
Mit dem Filmergebnis war Jolie dann aber nicht glücklich, daher stimmte sie einem zweiten Teil nur zu, „um meine ursprünglichen Erwartungen zu befriedigen. Ich wollte diesen Film so machen, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, und die Rolle mehr so gestalten, wie ich sie von Anfang an gesehen hatte“, so die Schauspielerin, die auch einige Gemeinsamkeiten mit der Figur der Lara Croft sieht, im Interview mit filmreporter.de.
„Sie hasst, genau so wie ich, Ungerechtigkeiten, ist ein guter Freund in der Not und steht für ihre Überzeugungen jederzeit ein. Und sie ist vor allem sehr mutig – alles Dinge, die auch ich für mich gerne beanspruchen würde.“