Sport/Wintersport

Sarrazin gewinnt in Wengen, Pinturault schwer gestürzt

Völlig entfesselt. Dieses Attribut wurde Cyprien Sarrazin an diesem Freitag nicht zum ersten Mal zuteil. Der Franzose, der mit einem überragenden Lauf zuletzt die Abfahrt von Bormio gewonnen hat, überzeugte auch in Wengen beim Super-G am Freitag mit perfekter Linie und freute sich über Weltcupsieg nummer Drei. 

Schon nach Sarrazins Startnummer 3, nach seinem sensationellen Lauf, war klar: Der Franzose wird heute wohl kaum zu besiegen sein. 

Odermatt und Kilde geschlagen

Das musste sich auch Saisondominator und Lokalmatador Marco Odermatt eingestehen, der am Donnerstag seine erste Weltcupabfahrt gewonnen hatte. Im Super-G hatte er schon im ersten Abschnitt drei Zehntel Rückstand auf Sarrazin. Am Ende blieb er 58 Hundertstel hinter dem Entfesslungskünstler aus Frankreich. Das reichte immerhin für Rang zwei. 

Dritter wurde Aleksander Aamodt Kilde. Zwischenzeitlich lag er sogar vorn. Doch Sarrazin war der Beständigere auf der gesamten Strecke und so blieb Kilde am Ende genau eine Sekunde ab. Immerhin konnte sich der Norweger Kilde wieder einmal über einen Podestplatz freuen.

Nur sechs Hundertstel aufs Podium fehlten dem viertplatzierten Südtiroler Dominik Paris

1. Cyprien Sarrazin (FRA)         1:47,75
2. Marco Odermatt (SUI)           1:48,33 +0,58
3. Aleksander A. Kilde (NOR)   1:48,75 +1,00
4. Dominik Paris (ITA)              1:48,81 +1,06
5. Guglielmo Bosca (ITA)          1:48,91 +1,16
6. Stefan Babinsky (AUT)          1:49,03 +1,28
7. Justin Murisier (SUI)            1:49,13 +1,38
8. Raphael Haaser (AUT)           1:49,16 +1,41
9. Stefan Rogentin (SUI)          1:49,33 +1,58
10. Mattia Casse (ITA)             1:49,37 +1,62
11. Vincent Kriechmayr (AUT)       1:49,43 +1,68
12. Adrian S. Sejersted (NOR)   1:49,46 +1,71
13. James Crawford (CAN)           1:49,62 +1,87
14. Arnaud Boisset (SUI)           1:49,95 +2,20
15. Lukas Feurstein (AUT)          1:50,06 +2,31
16. Daniel Danklmaier (AUT)        1:50,12 +2,37
17. Niels Hintermann (SUI)         1:50,13 +2,38
18. Nils Allegre (FRA)             1:50,27 +2,52
19. Loic Meillard (SUI)            1:50,29 +2,54
20. Otmar Striedinger (AUT)        1:50,37 +2,62
21. Ryan Cochran-Siegle (USA)      1:50,53 +2,78
22. Gilles Roulin (SUI)            1:50,56 +2,81
23. Christof Innerhofer (ITA)      1:50,67 +2,92
24. Daniel Hemetsberger (AUT)      1:50,70 +2,95
25. Andreas Sander (GER)           1:50,79 +3,04
26. Jeffrey Read (CAN)             1:50,84 +3,09
27. Jared Goldberg (USA)           1:50,85 +3,10
28. Bryce Bennett (USA)            1:50,89 +3,14
29. Simon Jocher (GER)             1:50,93 +3,18
   Florian Schieder (ITA)         1:50,93 +3,18
   Weiter:
42. Christoph Krenn (AUT)          1:51,78 +4,03
 

Ausgeschieden u.a.: Alexis Pinturault, Matthieu Bailet (beide FRA), Riley Seger (CAN), River Radamus (USA), Josef Ferstl (GER), Franjo Von Allmen (SUI)

Babinsky bester ÖSV-Läufer

Bester Österreicher wurde am Freitag Stefan Babinsky als Sechster. Der 27-Jährige begann vorsichtig, steigerte sich aber im Lauf des Rennens. 

Teamkollege Raphael Haaser wurde Achter. Den Kommentatoren aus der Schweiz fiel auf, dass gerade die Jungfraubahn über den Tunnel fuhr, als Haaser ihn passierte. Das soll Glück bringen. Am Ende waren es 1,41 Sekunden Rückstand. 

Vincent Kriechmayr sucht weiter nach seiner Form – und der perfekten Linie. Am Ende reichte es nicht für die Top-10 (11.), Lukas Feurstein wurde 14., Daniel Hemetsberger 20.. 

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Schwerer Sturz von Pinturault

Der Sieg Sarrazins war allerdings überschattet durch den schweren Sturz seines Teamkollegen Alexis Pinturault. Der dreifache Weltmeister und dreifache Olympiamedaillengewinner verlor nach dem Silberhornsprung die Kontrolle und blieb nach dem Sturz liegen. 

Er musste vom Helikopter geborgen werden, das Rennen war nach den ersten sieben Startern lang unterbrochen. Gerade erst hatte sich Pinturault über die Geburt seiner Tochter gefreut, jetzt steht für den Franzosen wohl das Saisonende im Raum.

Auch der Franzose Mathieu Baillet stürzte im Zielhang. Er kam ohne gröbere Blessuren davon. Er rutschte auf den Skischuhen ins Ziel.