Nach erstem Streif-Training: Die Läufer schlagen Alarm
Von Christoph Geiler
Vor dem ersten Trainingslauf auf der Streif sind die Abfahrer traditionell angespannter und nervöser als an anderen Weltcuporten. Wie weit geht die Mausefalle? Wie unruhig ist der Steilhang? Wie präsentieren sich die Hausbergkante und die spektakuläre Schrägfahrt vor dem Ziel? Diese Fragen beschäftigen das gesamte Starterfeld.
Nach der ersten Erkundungsfahrt waren die Abfahrer durch die Bank begeistert von der Beschaffenheit der Piste. Die Streif sei heuer weniger eisig als in den letzten Jahren, meinten Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer unisono. So groß das Lob über die Piste ausfiel, so laut war auch die Kritik an einer Passage. Die Hausbergkante flößt den Abfahrern enormen Respekt ein. "Der Sprung geht dort eindeutig zu weit", sagte Otmar Striedinger.
Wie alle Läufer nahm auch der Kärntner an dieser Passage das Tempo heraus und sprang vorsichtiger über die mächtige Kante. "Die Trainer haben es nach oben gefunkt, dass wir das nicht voll fahren sollen", sagt Striedinger, der wie seine Kollegen auch zu bedenken gibt, dass kein Läufer am ersten Tag bereits im Renntempo unterwegs gewesen ist. Wenn die Abfahrer dann voll riskieren und die engste Linie nehmen, dann sei der Sprung ein Sicherheitsrisiko. "Da muss man was abtragen", fordert Striedinger.
Die Bestzeit stellte im ersten Training der Norweger Kjetil Jansrud auf. Matthias Mayer (6.) und Vincent Kriechmayr (9.) waren die besten Österreicher. Beide fuhren die letzten hundert Meter allerdings in aufrechter Position und waren noch nicht am Limit.