Auf den Spuren Bob Marleys: ÖSV-Star Feller als Reggae-Sänger
Von Christoph Geiler
Dass Manuel Feller Showtalent besitzt, ist hinlänglich bekannt. Der Tiroler fühlt sich nicht nur auf der Skipiste wohl, er nützt auch die sozialen Netzwerke gerne als Bühne. Nicht immer macht er sich damit nur Freunde, doch gerade weil er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, zählt der 27-Jährige zu den beliebsten Skifahrern des Landes.
Zuletzt hatte Manuel Feller mit seinem Corona-Song aufhorchen lassen. Sein Video zu "Corona-na-na-na-na-na" wurde mehr als 100.000 Mal aufgerufen und brachte ihm viel Applaus ein. Er erhielt sogar einige Anfragen von Musikproduzenten. "Ich habe aber allen abgesagt, weil ich mich zu 100 Prozent auf den Sport und meine Vorbereitung für die nächste Saison konzentrieren möchte“, erzählt der 27-Jährige.
Jetzt wurde der bekennende Jamaika- und Reggae-Liebhaber aber doch schwach. Dieser Tage erhielt Feller eine Anfrage, die er nicht ausschlagen konnte. „Ich habe das Angebot bekommen, eine Collaboration mit einem hochkarätigen Reggae-Künstler zu produzieren. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil viele Künstler auf so eine Chance vergeblich warten und ich die Möglichkeit bekomme. Aber schlussendlich wäre es fast respektlos gewesen, das abzulehnen", erzählt der Fieberbrunner.
Die Produktion war gar nicht einmal so einfach. Denn wegen der Corona-Maßnahmen konnte Manuel Feller nicht so einfach in ein Tonstudio spazieren, also wurde der Reggae-Song über Facetime und Video-Calls eingespielt. In der kommenden Woche wird das Werk erstmals zu hören sein.
Wer sein prominenter Produzent und Partner ist, will Manuel Feller noch nicht verraten, nur so viel: „Die Message ist: Von Österreich bis in die Karibik geht es allen Menschen gleich, für alle gilt: #stayathome!“ Das Projekt war top-secret und also so geheim, dass nicht einmal beim ÖSV jemand etwas davon wusste. „Hoffentlich kriege ich keine auf den Deckel."
Auf seine erste Goldmedaille als Skifahrer wartet Manuel Feller noch, gut möglich, dass er vorher noch eine Goldene CD als Sänger einstreift. Auch wenn er selbst selbstkritisch ist. „Meine Stimme ist grottenschlecht, mit dem Singen habe ich es eigentlich nicht. Auf Dancehall-Beats zu rappen ist einfach, für Reggae braucht man viel mehr Gefühl und Gesangstalent. Ich hoffe, es kriegt niemand einen Ohrenschaden, aber es ist sehr lustig geworden.“