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Die Washington Capitals schätzen die Vielseitigkeit von Raffl

In der letzten Stunde der Transferzeit der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL haben sich die Washington Capitals am Montagnachmittag auf der Stürmerposition kräftig verstärkt. Der Club aus der US-Hauptstadt holte Torjäger Anthony Mantha von den Detroit Red Wings und Michael Raffl von den Philadelphia Flyers. Für den 32-jährigen Villacher sprach dessen Vielseitigkeit, ein Debüt im Capitals-Trikot gegen seinen bisherigen Club bleibt ihm erspart.

Raffl spielte in Philadelphia zuletzt Flügel in der vierten Linie, im Laufe seiner acht NHL-Saisonen, allesamt für die Flyers, kam er aber immer wieder auch als Center oder in offensiveren Linien zum Einsatz. "Wir sind auf unserer Center-Position zufrieden, aber wir wollten einen Spieler, der dort spielen kann, wenn nötig, und er (Raffl) ist der Richtige dafür. Er kann in jeder Linie spielen", erklärte Brian MacLellan, Washingtons General Manager.

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Die Flyers bezahlen weiter 25 Prozent des Gehalts von Raffl und erhielten einen Fünftrunden-Pick im kommenden NHL-Draft. Die Captitals bekamen mit Österreichs Eishockey-Spieler des Jahres 2020 einen defensiv verlässlichen Profi, der in dieser Saison die meisten Schüsse aller Philadelphia-Spieler geblockt hat, bei den Checks im vorderen Feld lag und auch viel in Unterzahl zum Einsatz kam. Im Heimmatch der Capitals am (heutigen) Dienstagabend ausgerechnet gegen die Philadelphia Flyers wird Raffl laut MacLellan noch nicht eingesetzt.

Anwärter auf den Stanley Cup

Der Kärntner bringt viel Erfahrung nach Washington mit. Er hat mit 532 NHL-Spielen die drittmeisten eines Österreichers hinter Thomas Vanek und Michael Grabner absolviert, darunter 28 Play-off-Partien. Durch den Transfer wird Raffl auch heuer im Play-off (ab 16. Mai) dabei sein. Während Philadelphia nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg hat, liegen die Capitals gemeinsam mit den New York Islanders auf Platz eins der East Division und gelten als Anwärter auf den Stanley Cup. Den bisher einzigen haben der russische Superstar Alexander Owetschkin und Co. 2018 geholt.

In Washington trifft Raffl auch wieder auf Peter Laviolette, im Herbst 2013 Raffls erster NHL-Trainer. Ein Meisterschaftsspiel hat der Stürmer unter dem 56-Jährigen aber nicht absolviert. Nach seinem Wechsel von Schweden nach Philadelphia kam Raffl in Vorbereitungsspielen zum Einsatz, zum Saisonstart musste er aber für zwei Partien ins Farmteam. Als er zu den Flyers beordert wurde, war Laviolette, der die Carolina Hurricanes 2006 zum Stanley-Cup-Triumph geführt hatte, bereits gefeuert worden.

 

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Carolina Hurricanes - Detroit Red Wings 1:3, Columbus Blue Jackets - Chicago Blackhawks 3:4 n.V., Montreal Canadiens - Toronto Maple Leafs 4:2, Ottawa Senators - Winnipeg Jets 4:2, Colorado Avalanche - Arizona Coyotes 4:2, Los Angeles Kings - Vegas Golden Knights 2:4, San Jose Sharks - Anaheim Ducks 0:4.