Zweiter Sieg für Dominic Thiem im Jahr 2023
Dominic Thiem zeigte am Dienstag Qualitäten, die ihm in den letzten Monaten oft abgesprochen worden waren.
In der Erstrundenpartie des ATP-250-Turniers in Estoril traf der Niederösterreicher auf den Steirer Sebastian Ofner, kämpfte sich nach einem katastrophalen Start ins Spiel zurück und siegte 3:6, 6:3, 6:4. Damit wehrte der US-Open-Champion von 2020 den ersten Angriff auf seine Position als Nummer eins ab. Denn Ofner wäre mit einem Sieg in der Weltrangliste an Thiem (Rang 111) vorbeigezogen.
„Es war alles andere als einfach, weil Ofi und ich uns in- und auswendig kennen und über die letzten Jahre Freunde geworden sind“, erklärte Thiem und fügte hinzu: „Aber ich hatte von Anfang an ein ganz gutes Gefühl – vor allem, wie schnell meine Schläge waren. Es war für mich ein wichtiger und schöner Sieg.“
Schlechter Start
Thiem feierte im zehnten Spiel seinen erst zweiten Sieg 2023. Der Start ins Österreicher-Duell am Dienstag war auch nicht nach Wunsch verlaufen. Gute Schläge wechselten sich bei leicht windigen Verhältnissen mit haarsträubenden Fehlern ab.
Zwei Doppelfehler im ersten Aufschlagspiel sorgten gleich für das erste Break für Ofner. Am Ende vergab Thiem vier Breakbälle in einem Game und servierte Ofner zum 6:3 ab. Das 2:1 im zweiten Satz bedeutet die erstmalige Führung. Thiem erlangte allmählich Sicherheit. Er machte vier Games in Folge und servierte zum 6:3 aus. Im dritten Satz halfen Thiem Millimeter: Beim Punkt vor dem Matchball kratzte der Ball um Haaresbreite die Linie. Den ersten Matchball verwertete Thiem mit einem starken Service zum 6:4. „Ich bin sehr happy, dass ich ein weiteres Spiel hier bekomme.“
Im Achtelfinale trifft Thiem auf US-Talent Ben Shelton. Der 20-Jährige aus Atlanta ist die Nummer 39 der Welt und gewann in der ersten Runde von Estoril gegen den Franzosen Constant Lestienne 7:5, 7:5.
Schon am Montag startete Thiem mit einem Erfolgserlebnis. Im Doppel gewann er mit dem Portugiesen Joao Sousa gegen Shelton/Vale (USA/POR) mit 6:4, 6:2.
Rund zweieinhalb Stunden nach Thiem, zog mit Jurij Rodionov ein weiterer Österreicher ins Achtelfinale ein. Der 23-Jährige gewann gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas 3:6, 6:1, 6:4.
Absagen für Monte Carlo
Der erste Klassiker der Sandplatzsaison, das Masters-1.000-Turnier in Monte Carlo in der kommenden Woche, erlebt eine Flut an prominenten Absagen. Am Dienstag wurde bekannt, dass die beiden Spanier Rafael Nadal und Carlos Alcaraz für das Topturnier im Fürstentum abgesagt haben. „Ich bin immer noch nicht bereit, auf höchstem Niveau zu spielen“, schrieb Nadal auf Twitter. Der 36-Jährige hatte sich im Jänner eine Muskelverletzung am Hüftbeuger und an der Leiste zugezogen. An den Folgen leidet der 22-malige Grand-Slam-Sieger noch immer. Zuletzt rutschte Nadal erstmals seit 18 Jahren aus den Top 10 der Weltrangliste.
Alcaraz braucht Ruhe
Währenddessen nimmt sich der Weltranglisten-Zweite Alcaraz nach seiner Halbfinalniederlage in Miami eine Auszeit. „Ich habe posttraumatische Arthritis in meiner linken Hand und Muskelbeschwerden in meiner Wirbelsäule, die Ruhe braucht“, begründete der 19-Jährige die Absage. Auch der Weltranglisten-Siebente Felix Auger-Aliassime aus Kanada gab wegen Knieproblemen seinen Verzicht bekannt.