Sport/Tennis

Historischen Grand Slam verpasst: Djokovic brach in Tränen aus

Der Nachfolger von Dominic Thiem als US-Open-Sieger heißt also nicht Novak Djokovic, sondern Daniil Medwedwew. Der Russe verdarb dem 34-jährigen Serben am Sonntag in Flushing Meadows wohl seine letzte Chance, den legendären "Grand Slam", also den Triumph bei allen vier Major-Turnieren im gleichen Kalenderjahr, einzufahren. Für Djokovic blieb großes Lob des 25-Jährigen und vor allem ein Publikum, das sich auch hinter den Serben stellte, mehr als nur ein Trostpflaster.

Schon bevor die historische Chance auf den Grand Slam endgültig vergeben war, konnte Djokovic die Tränen nicht zurückhalten. Gut zwei Stunden lang hatte so wenig wie selten zuvor in einem großen Finale für den Weltranglistenersten geklappt, beim letzten Seitenwechsel brach es dann auf der Bank sitzend aus dem Serben heraus und er heulte bitterlich in sein Handtuch.

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Ein Schlag ins Netz beendete einige Minuten später endgültig alle Träume vom Grand Slam in einem Kalenderjahr. In Melbourne, Wimbledon und Paris hatte er 2021 bereits gewonnen, der komplette Triumph mit einem weiteren Erfolg in New York aber blieb ihm verwehrt. 4:6, 4:6, 4:6 unterlag der 34 Jahre alte Serbe dem Russen Daniil Medwedew am Sonntag (Ortszeit). Die einzige Niederlage bei einem Grand-Slam-Turnier in diesem Jahr war bitter und unerwartet deutlich.

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"Ihr habt meine Seele berührt"

Als Djokovic das Mikrofon ergriff waren seine Augen noch immer feucht, womöglich auch schon wieder - so sehr beschäftigten den 34-Jährigen die Umstände. "Mein Herz ist gefüllt mit Freude und ich bin der glücklichste lebende Mann, weil ihr mir das Gefühl gegeben habt, speziell zu sein", sagte Djokovic in Richtung des Publikums. "Ihr habt meine Seele berührt. Ich habe mich in New York noch nie so gefühlt. Danke euch vielmals. Ich liebe euch und ich sehe euch bald wieder."

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Bei der anschließenden Pressekonferenz schilderte die Nummer eins der Tennis-Welt noch einmal seine Gefühlslage. "So viele unterschiedliche Emotionen", so Djokovic, "Natürlich ist ein Teil von mir sehr traurig. Es ist schwer so eine Niederlage zu verarbeiten, wenn man bedenkt, was alles auf dem Spiel stand. Andererseits habe ich hier etwas gefühlt, was ich in New York noch nie gefühlt habe." 

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Der größte Tennisspieler

Die positiven Reaktionen des Publikums seien auch der Grund gewesen, weshalb er während dem Seitenwechsel in Tränen ausbrach: "Die Emotionen und die Energie waren so stark. So stark, wie 21 Grand Slams zu gewinnen. So habe ich mich gefühlt, so speziell. Sie haben mein Herz berührt." 

Wie viel dem Serben der 21. Titel und Grand Slam bedeutet hätte, wusste auch Titelträger Medwedew. Weshalb er sich bei Djokovic und dem Publikum entschuldigte: "Sorry Novak und Fans. Wir wussten alle, was er heute versucht hat, zu erreichen." Und weiter, direkt an Djokovic: "Ich habe das noch nie zu jemandem gesagt, aber ich sage es jetzt zu dir: Für mich bist du der größte Tennisspieler der Geschichte."

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